(Neue) Arbeitswelt

Praktikum nach dem Bachelor – Chance, Ausbeutung oder Verbrechen?

Quelle: Sebastian Bernhard/pixelio.de
Geschrieben von Gastautor

Bologna hat Einzug gehalten. Bachelor- und Master-Absolventen sind nicht mehr die Ausnahme sondern die Regel. Und ob das nun eine Wendung zum Guten oder zum Schlechten war, wird wohl noch lange ein Streitthema bleiben. In diesem Zusammenhang kommt eine Frage immer wieder auf:

Sollte (oder darf) man als Bachelor-Absolvent ein Praktikum machen? 

Die Argumente häufen sich zu beiden Seiten. Nicht selten höre und lese ich Äußerungen wie „Praktika für Absolventen gehören verboten“, „Ihr macht Euch den eigenen Arbeitsmarkt kaputt“ oder „Wer als Absolvent ein Praktikum macht, verkauft sich deutlich unter Wert“.
Stimmt wahrscheinlich. Aber es existiert auch eine andere, nicht weniger falsche Sicht der Dinge. Meine zum Beispiel:
Ich habe es getan. Ich habe als Bachelor-Absolvent in vollem Besitz meiner geistigen Kräfte die bewusste und eindeutige Entscheidung für ein Praktikum getroffen. Und ich möchte mir nicht unbedingt mangelndes Selbstbewusstsein, Verzweiflung oder Ähnliches andichten lassen. Es war nicht der letzte Ausweg sondern die erste Wahl.
Der Grund: Zwar hatte ich während meines Bachelor-Studiums viele Klausuren geschrieben und Referate gehalten, aber fit für den Berufsstart fühlte ich mich damit noch nicht. Mir fehlte schlicht und einfach (für mein ganz persönliches Empfinden) die praktische Erfahrung.
Ich denke, dass ein Praktikum eine sehr gute Gelegenheit bietet, um zu lernen, auszuprobieren und sich zu orientieren.  Worin ich den Unterschied zum Berufseinstieg sehe? Wenn ich mich für einen Job bewerbe, biete ich meinem Arbeitgeber meine Leistung und mein Wissen an. Bei einem Praktikum hingegen, bin ich in erster Linie da, um zu lernen. Ich empfand diesen Gedanken irgendwie immer als sehr befreiend. Und bereut habe ich meine Enscheidung nie.
Wahrscheinlich ist es besser, wenn man diese Erfahrungen bereits während des Studiums sammeln kann, aber das gelingt nun mal nicht immer…
Eigentlich endet dieser Artikel, wie so viele Artikel vor ihm: Ich finde es immer gut, wenn man eine Wahl hat und sich ganz individuell für den Weg entscheiden kann, den man für richtig hält.
Wie seht Ihr das? Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?

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