Bewerbung & Interview

Das Gehalt ist für mich ein Hygienefaktor

Kennt Ihr die Zwei-Faktoren-Theorie von Frederick Herzberg? Nein? – Nicht schlimm. Ist ein bisschen Theoriekram, aber an sich total gut nachvollziehbar. Ganz allgemein gesprochen geht es dabei um die Motivation und die Arbeitszufriedenheit von Mitarbeitern. Herzberg unterscheidet dabei in Motivatoren und Hygienefaktoren. Motivatoren sind zum Beispiel Anerkennung im Job, interessante Aufgaben, Karrierechancen, die über Zufriedenheit oder keine Zufriedenheit ausgedrückt werden. Hygienefaktoren sind dagegen das Gehalt, Sicherheit im Job, das Privatleben, die sich mittels Unzufriedenheit – keine Unzufriedenheit messen lassen. Wobei Unzufriedenheit und keine Zufriedenheit nicht dasselbe sind… So viel zur grauen Theorie! Doch was heißt das jetzt?

Es heißt im Klartext nichts anderes als das Sprichwort „Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt!“ Und so ähnlich ist es ja mit unserem Job auch, den wir tagtäglich verrichten. Viele Studien belegen ja auch, dass sich Menschen in ihrem Job vor allem dann wohlfühlen, wenn die Aufgaben Spaß machen, wenn das Team gut zusammenarbeitet, wenn sie von ihren Chefs auch mal gelobt werden und Feedback erhalten. Das Gehalt spielt dabei meist nicht die erste Geige. Und doch: Wenn es zu niedrig ausfällt, hat es negative Auswirkungen auf die Zufriedenheit.

Wer zu wenig verdient, ist unzufrieden. Da können auch die Motivatoren recht wenig dagegen halten – auch wenn die Arbeit Spaß macht. Andersherum verhält es sich genauso: Wenn das Teamklima leidet, der Chef nie da ist, die Aufgaben nicht passen oder die Karrierechancen gen Null tendieren, kann auch ein üppiges Gehalt nicht viel aufwiegen.

Übrigens merke ich mir die Definition eines Hygienefaktors immer so: Wenn meine Wohnung dreckig ist (ich sag jetzt mal bewusst nicht „unhygiensich“, so schlimm ist es wirklich nicht), stört mich das ganz schön gewaltig… ich bin unzufrieden. Ist sie dagegen aufgeräumt und sauber (in dem Fall meinetwegen gern auch „hygienisch“), dann bin ich definitiv nicht unzufrieden.

Aber diese Ansicht, welche Faktoren nun genau Motivatoren und welche Hygienefaktoren sind, teilen vermutlich nicht alle. Welche Kriterien entscheiden denn bei Euch über Unzufriedenheit und Zufriedenheit im Job?

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