(Neue) Arbeitswelt

Duales Studium: Weltuntergang oder Top Chance?

Sommersemester, Quelle: pexels.com
Geschrieben von Lisa

Heute möchten wir euch einen Einblick das duale Studium geben. Wer könnte das besser, als eine BA-Studentin selbst?! 🙂

Die Schulzeit ist vorbei und der Bewerbungsprozess steht an. Viele Schulabgänger entscheiden sich heutzutage für ein duales Studium an einer Berufsakademie, in Kooperation mit einem Praxisunternehmen. Doch was ist eigentlich das Besondere an einem dualen Studium?

Ich selbst bin dualer Student und möchte dieses Thema gerne etwas mehr durchleuchten.

Die Vorteile eines dualen Studienganges

Durchforstet man das Internet, findet man unzählige Argumente, die für ein duales Studium sprechen. Ein positiver Aspekt ist, dass die Regelstudiendauer nur 6 Semester beträgt. Die Studiendauer an einer Uni oder FH hingegen umfasst 6 bis 10 Semester. Weiterhin besteht die Möglichkeit, zwei Abschlüsse zu erwerben. Nämlich den Bachelor und einen Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Ein anderes, sehr wichtiges positives Argument ist, dass man während des dualen Studiums durch den Praxisbetrieb vergütet wird. Zusätzlich hat man die Chance, dass die anfallenden Studiengebühren teilweise oder ganz durch den Arbeitgeber übernommen werden können. Da das Praxisunternehmen Zeit und Geld in einen dualen Studenten investiert, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass man im Anschluss an das Studium in ein festes Anstellungsverhältnis übernommen wird. Der wohl größte Vorteil an einem dualen Studium ist aber die Praxisnähe. Für diejenigen unter uns, die nicht 3 Jahre oder länger die blanke Theorie pauken wollen, ist das duale Studium genau das Richtige. Denn da kann man das, im Studium erlernte, Wissen, direkt in der Praxis anwenden und umsetzen.

Die Nachteile eines dualen Studienganges

Ein großer Nachteil an einem dualen Studium ist die eingeschränkte Zeitplanung. Ein gewöhnlicher dualer Student springt im dreimonatigen Wechsel zwischen Theorie- und Praxisphase hin und her. Am Ende jeder Theoriephase stehen Unmengen an wichtigen Klausuren an. Während der Praxisphase muss man zusätzlich eine Praxisarbeit schreiben. Hinzu kommt, dass ein dualer Student keine Semesterferien hat. Ein dualer Student hat ausschließlich die Möglichkeit, den vom Arbeitgeber gewährten Erholungsurlaub, während der Praxisphasen in Anspruch zu nehmen. Ein weiterer Nachteil ist die geringe Flexibilität. Durch den festgelegten Praxispartner hat man nicht die Gelegenheit, andere Unternehmen durch verschiedene Praktika kennen zu lernen. Es ist auch nur eingeschränkt möglich, Randbereiche des Studienfaches zu erkunden, da die Spezialisierung auf der Praxis liegt.

Meine Meinung als dualer Student

Ich selbst bin von dem dualen System mehr als überzeugt. Die Vorteile sprechen deutlich für sich. Ich denke, dass es, aufgrund der Studentenzahlen, an einer Berufsakademie familiärerer zugeht, als an einer Uni oder FH. Somit kann die Betreuung durch die Dozenten individuell auf den Studenten abgestimmt werden. Ich persönlich sehe nur den Nachteil, dass wirklich kaum Zeit für Anderes bleibt. Besonders wenn man gleichzeitig Klausuren und Hausarbeiten schreiben muss, ist dies ein enormer Druck für den Studenten. Aber all der Stress zahlt sich ja trotzdem im Anschluss an das Studium aus. Und wenn man dann endlich den Abschluss in der Tasche hat, kann man stolz sein. Stolz, diesen Stress erfolgreich gemeistert zu haben und froh, so viel gelernt zu haben. Denn ein duales Studium ist die optimale Vorbereitung auf den später folgenden Arbeitsalltag.

Übrigens: Nicht nur ich bin zufrieden, sondern insgesamt 86% der dualen Studenten, wie eine Studie vom Wegweiser-Duales-Studium.de zeigt.

Über den Autor

Lisa

Lisa war von Anfang 2014 bis Herbst 2015 BA-Studentin bei uns. Sie hat Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Personalwirtschaft/Personaldienstleistungen studiert und erprobte ihr theoretisches Wissen bei uns in der Praxis. Noch am Beginn des Berufslebens, berichtete Lisa über Erfahrungen aus dem Unialltag sowie die Herausforderungen bei der Arbeit in einer Personalagentur und zeigte uns dabei ihre Sicht eines Berufsanfängers.