(Neue) Arbeitswelt

Arbeitswelt 4.0 – Neue Aufgaben für Personaler im Mittelstand

Quelle: splitshire.com
Geschrieben von Claudia Fuhrmann

Die Digitalisierung ist neben der demographischen Entwicklung und der Dynamik der Wachstumsmärkte einer von drei großen Trends, die die Arbeitswelt in den nächsten Jahren massiv beeinflussen wird.

Das betrifft nicht nur große Konzerne sondern in besonderem Maße auch die kleinen und mittleren Unternehmen. Wenn man bedenkt, dass sich alle 18 Monate die Rechenleistung und die Geschwindigkeit verdoppeln (Mooresches Gesetz) und damit einhergehend die Kosten der Technologien massiv sinken, bieten sich auch für den Mittelstand völlig neue Geschäftsmöglichkeiten mit finanzierbaren neuen Technologien. Doch trotz des Einsatzes intelligenter Systeme bildet noch immer der Mensch – der „Knowledge Worker“ – die Voraussetzung für den Erfolg eines Unternehmens in der Gegenwart und der Zukunft. Er ist hochqualifiziert und besitzt die Fähigkeit, mit der Fülle an Informationen kompetent und ergebnisorientiert umzugehen.

Der „Knowledge Worker“

Für die Personalarbeit und die Führungskräfte bedeutet der “Knowledge Worker“ eine neue Herausforderung. Mit ihm hat sich ein neues Berufsbild entwickelt, in dem die Prioritäten völlig anders gelagert sind als im klassischen Berufsbild. Das neue Berufsbild ist gekennzeichnet von Netzwerken, Beziehungen, Verbindungen, Kreativität und Freiräumen für eigene berufliche Wege wie Weiterbildungen, Sabbaticals, Selbständigkeit. Dabei ist der berufliche Status des freien Mitarbeiters als ein wichtiger Trend in der Arbeitswelt 4.0 zu beachten.

Die Führungskraft als Coach

Für Führungskräfte bedeutet das ein Umdenken. Sie agieren weniger als autoritäre Vorgesetzte sondern mehr als Netzwerker und Coach ihrer Mitarbeiter. Ihre Aufgabe ist es, die Stärken zu fördern und an der richtigen Stelle und zur richtigen Zeit zum Einsatz zu bringen. Es gilt zusätzlich, verschiedene Generationen, Kulturen, festangestellte und freie Mitarbeiter (Freelancer) zu führen, die an verschiedenen Standorten und in unterschiedlichen Projekten arbeiten.

Einsatz freier Mitarbeiter

Bedingt durch den gestiegenen Einsatz von Freelancern müssen auch die Personaler in Netzwerkstrukturen denken. Externe Mitarbeiter müssen durch die Personalabteilung auf ihre Qualifikation und Verfügbarkeit geprüft werden. Doch gerade für mittelständische Unternehmen, die oft ohne eigene Personalabteilung existieren, stellt dies ein Problem dar. Die Suche und Auswahl geeigneter Freelancer ist eine zeitintensive Arbeit. Abhilfe bieten Unternehmen, die sich auf die Vermittlung von freien Mitarbeitern für einzelne Branchen spezialisiert haben. Die Inanspruchnahme dieser Dienstleistungen ist für Unternehmen meist die kostengünstigere Alternative, schnell an geeignete Spezialisten für Projekte zu kommen. Auftragsspitzen oder Elternzeiten können so mühelos überbrückt werden.

Freelancer und Mitarbeiterbindung

Doch kommen gerade in kleineren Unternehmen freie Mitarbeiter noch nicht so oft zum Einsatz. Ein Argument ist häufig die fehlende Bindung an das Unternehmen im Gegensatz zu Festangestellten. Doch Fakt ist, dass sich der Einsatz von Freelancern und das Thema Mitarbeiterbindung nicht ausschließen. Die Entwicklung, dass erwerbsfähige Personen es in zunehmendem Maße bevorzugen, als freie Mitarbeiter in unterschiedlichen Projekten und Unternehmen zu arbeiten, kann gleichzeitig zu einer engen Bindung an ein Unternehmen führen. Entscheidend dafür, dass freie Mitarbeiter sich erneut für eine Mitarbeit in einem Unternehmen entschließen, ist die von Unternehmen gebotene Flexibilität hinsichtlich des zeitlichen und räumlichen Ortes sowie der passgenaue fachliche Einsatz bezogen auf die berufliche Tätigkeit. Damit wird das Unternehmen den Erwartungen der Mitarbeiter gerecht und ist gleichzeitig in der Lage, im Sinne der Zielerreichung ergebnisorientiert zu agieren.

Über den Autor

Claudia Fuhrmann

Claudia betreute zwischen 2015 und 2018 die Bereiche Personalentwicklung und Weiterbildung. Im Aufbau von Qualitätsmanagement-Systemen fokussierte sie sich auf die DIN EN ISO 9001 sowie auf die Organisation und Abwicklung von IT-Projekten. Basierend auf ihrer vielfältigen Berufserfahrung berichtete sie zu Themen des Personalmanagements und den Aufgaben zu diesem Bereich u.a. für Unternehmen.