(Neue) Arbeitswelt

Regelstudienzeit überschreiten. Ist das wirklich so schlimm?

Regelstudienzeit, Quelle: PublicDomainPictures/pixabay.com
Geschrieben von Viktoria

Regelstudienzeit – Die meisten Studenten brauchen mehr

Die Regelstudienzeit ist der Zeitraum, der für ein Studium laut Lehrplan benötigt wird, um einen Studienabschluss zu erreichen. Die Praxis zeigt allerdings, dass mehr als die Hälfte aller Studenten mehr Zeit in Anspruch nehmen müssen. Das führt zu der Frage, warum ist das so und welche generellen Auswirkungen hat eine längeres Studium.

Längeres Studium – Unterschiede und Ursachen

Das Überschreiten der Regelstudienzeit ist in den einzelnen Studienabschlüssen durchaus differenziert zu sehen. Mit knapp 50 Prozent liegen Studenten mit einem Fachhochschulabschluss an der Spitze, bei der Einhaltung der Regelstudienzeit. Die andere Hälfte braucht länger oder bricht das Studium ab. Beim Bachelorabschluss schaffen es immerhin noch 46 Prozent in der Regelstudienzeit, während bei Masterabschluss mit 34 Prozent schon ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen ist. Auch bei Lehramtsprüfung und bei einem Künstlerischen Abschluss sieht es nicht besser aus. Mit 34 bzw. 33 Prozent, schafft es nur ein Drittel der Studenten, einen Abschluss in der Regelstudienzeit durchzuziehen. Deutliches Schlusslicht sind allerdings Studenten an Universitäten. Nur 24 Prozent erreichen ihren Universitären Abschluss im vorgegebenen Lehrplanzeitraum.
Ein Ergebnis, das insgesamt unbefriedigend ist. Zum einen braucht die deutsche Wirtschaft zügig Fachkräfte und zum anderen belastet ein ausuferndes Zeitfenster das Bildungsangebot, sowohl qualitativ als auch quantitativ.
Die Ursachen sind vielfältig, repräsentative Umfragen zeigen aber Schwerpunkte. Eine Umfrage unter 7000 Bachelor-Studierende beispielsweise ergab folgende Problemfelder:

  • zu hohe Prüfungsbelastung
  • unzureichende Koordination der Studienangebote
  • nicht bestandene Prüfungen
  • notwendige Erwerbstätigkeit

Stellt sich die Frage, welche Auswirkungen hat die längere Studienzeit für Studenten?

Regelstudienzeit nicht eingehalten – Auswirkungen auf BAföG und den Arbeitseinstieg

Die Förderungshöchstdauer für BAföG richtet sich grundsätzlich nach der Regelstudienzeit. Insofern kann ein längeres Studium für den Studenten finanzielle Probleme bringen. Jedoch keine Regel ohne Ausnahme. Gibt es gesetzlich anerkannte Gründe, kann ein Antrag gestellt werden, die Förderung auch über die Förderhöchstdauer hinaus zu erhalten. Solche anerkannten Gründe sind Krankheit, eine Behinderung, Schwangerschaft und Kindeserziehung oder auch erstmals nicht bestandene Prüfungen.
Eine längere Studienzeit in einer Bewerbung, wird von Firmen durchaus differenziert gesehen. Zum einen sind objektive Faktoren wie Krankheit oder die Geburt eines Kindes nichts, was negativ ausgelegt wird. Wer mehr Zeit benötigt hat, um Erfahrungen zu sammeln, sei es beispielsweise über einen Auslandseinsatz, ein Praktikum oder eine Sprachreise, der kann mit diesem Umstand sogar punkten. Wichtig, das Sammeln von zusätzlichen Erfahrungen muss für die Personalabteilung der Firma plausibel und nachvollziehbar sein. Ein solcher „Hingucker“ hat definitiv Vorteile, denn er hebt die Bewerbung aus der Masse anderer Bewerbungen hervor. Die kreative Unterbrechung vermittelt ein positives Image. Eigeninitiative und Interesse am Beruf werden nachhaltig dokumentiert.
Auf jeden Fall darf bei einer Bewerbung, in der Darstellung der längeren Studienzeit, kein Bruch bestehen. Nicht positiv motivierte Studienpausen sollten vorher durchaus noch einmal überdacht werden, welches gesammelte Erfahrungspotential möglicherweise übersehen wurde.

Regelstudienzeit einhalten – Ein paar Tipps helfen

Die Regelstudienzeit einzuhalten, sollte durchaus eine Zielgröße für einen Studenten sein. Neben der subjektiven Einstellung, gibt es auch objektive Kriterien, dieses Ziel besser zu erreichen. Dazu zählt beispielsweise die Entscheidung, als Bildungseinrichtung eine private Hochschule oder eine duale Hochschule zu wählen. Private Hochschulen sind nicht selten besser organisiert und flexibler. Ein Studierender kann beispielsweise seine Klausuren aus einer Vielzahl von Terminangeboten aller Standorte eines privaten Hochschulanbieters wählen und damit zeitlich straff optimieren. Von besonderem Vorteil sind duale Studiengänge. Sie verbinden die praktische Arbeit in einem Unternehmen, mit der theoretischen Lehre an einer Hochschule oder einer Berufsakademie. Für einen Bachelorabschluss im Maschinenbau bedeutet das beispielsweise, dass der Studierende eine technische Ausbildung in einem Unternehmen absolviert und parallel die passenden Vorlesungen an eine Hochschule besucht. Am Ende dieses regelmäßigen Rhythmus steht ein staatlich anerkannter Ausbildungsabschluss im Unternehmen und ein Studienabschluss als Bachelor. Die staatliche anerkannt Studiengängen wie die von IUBH bieten den Studierenden die Möglichkeit BAföG zu beantragen. Ein Fahrplan, der deutlich mehr zur Einhaltung der Regelstudienzeit zwingt, aber auch dank Bindung an ein Unternehmen, Vorteile in der inhaltlichen Qualität und der finanziellen Basis bringt.

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Über den Autor

Viktoria

Viktoria war 2015-2017 Praktikantin bei uns. Sie studierte im Bachelor Wirtschaftswissenschaften und Soziologie. Vicki, wie wir sie nennen dürfen, unterstützte uns im Recruiting und im Personalmarketing - und versorgt uns natürlich mit Blogartikeln, in denen sie ihre Sicht der Dinge auf Studium, Informatik und Arbeitswelt schilderte.