(Neue) Arbeitswelt

Digitalisierung = Wandel der Unternehmenskultur

Digitalisierung, Unternehmenskultur, Quelle: pexels.com
Geschrieben von Claudia Fuhrmann

„Die Digitale Transformation ist kein IT-Projekt, sondern betrifft so gut wie alle Bereiche des Unternehmens, inklusive aller Prozesse, Organisationsformen und der Art und Weise, wie auf Kundenbedürfnisse eingegangen wird. Ohne ganzheitliche Strategie und große Veränderungsbereitschaft ist sie aber kaum zu meistern.“

Nico Rehmann (Arithnea), 07.07.2016 „Digitale Transformation – ohne Strategie und Bereitschaft geht es nicht“

Unternehmenskultur – In welche Richtung?

Für Unternehmen und Führungskräfte bedeutet diese Entwicklung eine Neuausrichtung. In der Umsetzung heißt das: die Arbeits- und Lebensentwürfe der Mitarbeitenden aktiv mitzugestalten. Denn Digitalisierung bedeutet nicht nur technologische Entwicklung, sondern auch ein Umdenken in der Führungs- und Unternehmenskultur. Die Arbeitnehmer von heute wollen sich wesentlich aktiver und kreativer in ihr Unternehmen einbringen. Sie erwarten künftig viel mehr Mitsprache, Transparenz und Teilhabe.

Durch neue Technologien – Künstliche Intelligenz, Big Data, Automatisierungstechnik – werden in vielen Branchen bestehende Jobs verschwinden und neue entstehen. Es gilt hier zu fragen, wie schnell wird das passiert und in welchem Ausmaß. Vor diesen Hintergrund ist es erforderlich, dass die Unternehmen ihre vorherrschende Kultur sowie ihre Führungsansätze an die neue Entwicklung anpassen. Im globalen Wettbewerb um Top-Arbeitskräfte geht es nicht nur um den Wettbewerb der Geschäftsmodelle, sondern auf gleicher Ebene um die richtigen Führungs- und Managementmodelle. Nur so werden es die Unternehmen schaffen, überhaupt attraktiv für gute Leute aus dem In- und Ausland zu sein. Und sie müssen sofort damit beginnen.

Jobpräferenz: Geld! – Wirklich?

Für eine BCG-Studie zur Mobilität von Arbeitskräften wurden 200.000 qualifizierte Job-Suchende aus 189 Ländern nach ihren Jobpräferenzen befragt. Sie sollten angeben, was ihnen im Leben wichtig ist. Zur Auswahl standen 26 Themen.

Die Ergebnisse:

  1. Wertschätzung der Arbeit
  2. Gute Beziehungen mit Kollegen
  3. Gute Work-Life-Balance
  4. Gute Beziehung mit der Führungskraft
    … auf Platz acht erst: attraktive fixe Bezahlung(Fachkräftemangel 2030 – wie Unternehmen auf die Digitalisierung reagieren müssen, 10.04.2015, christinaboesenberg.de)

Das Ergebnis zeigt deutlich den Wandel der Prioritäten der Menschen in Bezug auf ihre Arbeitswelt, ihre Arbeitseinstellung. Einige Unternehmen haben dies bereits erkannt und bieten ihren Mitarbeitern neben dem Gehalt Weiterbildungen, belohnen soziales Engagement, fördern sportliche Aktivitäten, ermöglichen Sabbaticals. Doch leider gilt dies nicht für die Mehrzahl der Unternehmen. Zu viele Firmen sehen ihre Mitarbeiter noch als Kostenfaktor und nicht als Investition. Zu viele Firmen schaffen kaum Teilhabe oder Transparenz.

Digitalisierung hat auch mit Menschen zu tun

Die Digitalisierung hat gerade erst Fahrt aufgenommen. Der Wandel betrifft nicht nur die Technologien, sondern auch die Menschen im Unternehmen. Wir dürfen bei all der Automatisierung nicht vergessen: Keine Maschine ist so feinfühlig, dass sie mal eben eine Autopanne auf der Autobahn beheben oder eine Trauerrede übernehmen könnte. Und kein Algorithmus verfügt über die erforderliche soziale Kompetenz, bei der Projektplanung zu berücksichtigen, welche Mitarbeiter gut zusammenarbeiten können.

Fakt ist allerdings auch, dass die Maschinen zukünftig die Art und Weise verändern, wie ein Unternehmen denkt und handelt. Wir haben es in der Hand, die Zusammenarbeit mit den Maschinen in unserem Sinne zu gestalten. Doch dafür bedarf es einer offenen, transparenten und partizipativen Unternehmenskultur.

Über den Autor

Claudia Fuhrmann

Claudia betreute zwischen 2015 und 2018 die Bereiche Personalentwicklung und Weiterbildung. Im Aufbau von Qualitätsmanagement-Systemen fokussierte sie sich auf die DIN EN ISO 9001 sowie auf die Organisation und Abwicklung von IT-Projekten. Basierend auf ihrer vielfältigen Berufserfahrung berichtete sie zu Themen des Personalmanagements und den Aufgaben zu diesem Bereich u.a. für Unternehmen.