(Neue) Arbeitswelt

Abitur in Deutschland

Abitur, Quelle: geralt/pixabay.com
Geschrieben von Viktoria

Wie viel Aussagekraft steckt da noch drin?

Auch dieses Jahr laufen derzeit wieder die Bewerbungsfristen an den Deutschen Universitäten. Wichtigste Voraussetzung hierfür: Das Abitur. Rund 38900 Schüler haben in diesem Jahr die Hochschulvoraussetzung erworben. Neben der ständigen Diskussion hinsichtlich des Zentralabiturs und der dringend notwendigen besseren Vergleichbarkeit von Abituraufgaben stellt sich die Frage, welchen Wert das Abitur in Deutschland überhaupt noch hat.

Das Abitur im Ländervergleich

Dass sich die Anforderungen an die Abiturienten in den jeweiligen Bundesländern unterscheiden, ist bekannt. Und auch in diesem Jahr hat sich daran nicht viel geändert. Zwar hieß es 2013 auf der Konferenz der Kultusminister (KMK) noch, im Schuljahr 2016/17 solle es vergleichbare Abituraufgaben für alle Länder geben, doch erneut aufgegriffen wurde diese Ankündigung bisher nicht. Stattdessen beschwerten sich etliche Absolventen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein über die zu hohen Anforderungen im Mathe Abitur. Anders in Berlin. Dort sollen die Aufgaben zu einfach gewesen sein. Dass das Zentralabitur Spitzenleistungen verhindert, ist ein Argument, das längst nicht mehr zieht. Womöglich sind es doch die höheren Erwartungen an den Wissensstand der Schüler, vor dem einige Länder zurückschrecken. Ohne Zweifel muss für ein gutes Abitur hart gearbeitet werden, aber ebenso möglich ist es auch, mit weniger Aufwand die Berechtigung zum Studium zu erhalten. Ob das nun gut oder schlecht ist, wird erst zum Problem, wenn Absolventen verschiedener Länder um die gleichen Studienplätze konkurrieren.

Steigende Abiturientenzahlen

… bedeuten entweder einen steigenden Bildungsdrang oder das in Kauf nehmen eines schlechten Notendurchschnitts, um am Ende doch NC-frei zu studieren oder bessere Chancen bei der Suche nach einer Ausbildung zu haben. Macht heute nicht gefühlt jeder das Abitur?
Doch an der Effektivität dessen kommen Zweifel auf, wenn Ausbildungsbetriebe händeringend nach Angestellte suchen, während sich die Professoren der Universitäten über mangelndes Grundwissen bei Studenten auslassen. Dennoch ist die steigende Zahl der Abiturienten auch in diesem Jahr ein vorrangig gutes Signal, solange im kommenden Jahr stärker darauf reagiert wird.

Über den Autor

Viktoria

Viktoria war 2015-2017 Praktikantin bei uns. Sie studierte im Bachelor Wirtschaftswissenschaften und Soziologie. Vicki, wie wir sie nennen dürfen, unterstützte uns im Recruiting und im Personalmarketing - und versorgt uns natürlich mit Blogartikeln, in denen sie ihre Sicht der Dinge auf Studium, Informatik und Arbeitswelt schilderte.