Bewerbung & Interview

So gibst du deiner Bewerbung ein Gesicht

Bewerbungsfoto, Quelle: stocktookapic.com
Geschrieben von Niklas

Das Bewerbungsfoto

Nachdem wir die Voraussetzungen für ein ansprechendes Anschreiben und einen gut aufbereiteten Lebenslauf bereits in den ersten beiden Teilen unserer kleinen Serie thematisiert haben, widmen wir uns im dritten Teil nun dem Bewerbungsfoto. Obwohl das Bewerbungsfoto in der heutigen Zeit keine Pflicht mehr ist, rundet es eine bereits ansprechend gestaltete Bewerbung noch zusätzlich ab. Das gilt aber sicher nicht, wenn dazu das Bild vom letzten Strandurlaub verwendet wird. Wir sagen dir, wie du dich auf deinem Bewerbungsfoto von der besten Seite präsentieren kannst.

Das Format des perfekten Bewerbungsfotos

Zunächst einmal zu den formalen Dingen. Ein Bewerbungsfoto kann entweder auf dem Deckblatt – wenn vorhanden – oder dem Lebenslauf platziert werden. Wird ein Deckblatt verwendet, bleibt es dem Bewerber überlassen, ob er das Bild im Lebenslauf noch einmal integriert. Eine schöne Lösung ist z.B., ein etwas lockereres Foto im Querformat auf dem Deckblatt zu verwenden und im Lebenslauf ein hochformatiges und klassisches Bild einzubinden. So vermeidet man die Doppelung und nutzt gleichzeitig die Chance, sich von mehreren Seiten zu präsentieren. Für ein Bild auf der ersten Seite bietet sich eine zentrale Positionierung im oberen Drittel an, im Lebenslauf wird es normalerweise in der oberen rechten Ecke platziert. Die Regel lautet aber unbedingt immer: Ins Blatt hinein- statt herausschauen. Das optimale Format entspricht dem goldenen Schnitt und liegt meist bei 9:6 cm oder 6:4 cm.

Die Gestaltung oder: Wie setze ich mich in Szene?

Natürlich steigen die Chancen für keinen Bewerber, der ein Bild aus dem letzten Urlaub oder mit Spiegel geschossenes Selfie nutzt. Selbst Fotoautomaten bieten in der Regel kein Ergebnis, das einen in ein gutes Licht rückt. Wer mag schon das Bild auf seinem Führerschein? 😉 Das beste Ergebnis wird erzielt, wenn ein professioneller Fotograf aufgesucht wird. Neben der professionellen Ausrüstung und dem handwerklichen Können besitzt dieser zusätzlich noch die Erfahrung, z.B. um den Bewerber etwas „aufzulockern“. Diese Erfahrung  ist auch deshalb nützlich, weil verschiedene Branchen und Unternehmen unterschiedliche Ansprüche haben (z.B. Bank vs. Werbeagentur). Die Farbigkeit ist Geschmackssache, Schwarz-Weiß-Bilder wirken teilweise etwas sympathischer als Farbbilder. Bei einem Bewerbungsfoto sollte außerdem niemals der Hintergrund vergessen werden. Ein unruhiger Hintergrund lenkt vom Bewerber ab, wirkt eher negativ. Eine neutrale Fläche ist die beste Wahl. Auch auf eine angemessene Beleuchtung sollte geachtet werden. Ein professioneller Fotograf beschäftigt sich in seinem beruflichen Alltag mit genau diesen Dingen und weiß in der Regel, was er tut.

Körperhaltung und Mimik

Ein Bewerber sollte auf seinem Bewerbungsfoto immer ein Lächeln im Gesicht haben. Dabei ist aber auf jeden Fall darauf achten, dass es locker statt verkrampft aussieht. Sonst denkt der Personaler noch, es wird ein neuer Job gesucht, weil der Kopf des letzten Chefs nun in irgendeiner Gefriertruhe liegt. 😉 Am besten lässt man sich mit Kopf und Schulteransatz fotografieren, sitzt dabei leicht schräg zur Kamera. Halbporträts wirken meist sympathischer als Vollporträts, Ganzkörperfotos sind dagegen ganz sicher eine schlechte Wahl. Bei Halbporträts musst du immer daran denken, wo du das Bild auf  deiner Bewerbung platzieren willst, schließlich möchtest du am Ende nicht seitlich aus der Bewerbung heraus schauen. Außerdem empfiehlt sich ein Blick in die Kamera, wie in das Gesicht des Betrachters. Ein an der Kamera vorbei schweifender Blick wirkt merkwürdig. Etwas Puder oder das Abtupfen mit einem Taschentuch verhindern unschönes Glänzen von Nase und Stirn. Bei Frauen wirken geschlossene Haare meist kompetenter als eine wehende Mähne. Sie sollten außerdem darauf achten, sich mit einem dezenten Makeup ablichten zu lassen. Bei allen Dingen, die man beachten sollte, ist es am wichtigsten, dass man sich auf dem Foto ähnlich sieht. Sieht das Foto toll und professionell aus, bringt den Personaler beim Bewerbungsgespräch aber ins Grübeln, ob die Person gegenüber auch die von der Bewerbung ist, dann ist das nicht so optimal.

Die Kleidung

Bei der Kleiderwahl sind Anzug und Krawatte für Männer oder die entsprechenden Pendants für Frauen häufig die beste Wahl. Bei manchen Branchen/Unternehmen ist die lockerere Variante mit Hemd bzw. Bluse durchaus eine Alternative – doch bitte niemals weit aufgeknöpft. Die Kleidung sollte letztendlich immer zum angestrebten Job passen. Die Verwendung eines Farbfotos birgt außerdem die Herausforderungen, die Klamotte farblich abzustimmen. Zu bunt sollte sie nicht sein. Akzente können mit dezentem Schmuck oder einem Tuch bei Frauen , einem Schal/einer passenden Krawatte bei Männern gesetzt werden.

Zu guter Letzt: Den Inhalt nicht vergessen!

Bei allen Tipps solltest du nie vergessen, dass die oberste Priorität noch immer Natürlichkeit heißt. Der Denker oder die heiße Blondine (um hier mal mit Klischees zu kommen) wirken auf viele Personaler eher abschreckend. Am Ende ist das Bewerbungsfoto nicht dafür entscheidend, ob es mit der Einstellung klappt. Es kann, wie eingangs schon geschrieben, die Unterlagen abrunden. Nicht zu vernachlässigen sind ein gut strukturierter Lebenslauf, eindrucksvolle Referenzen und ein authentisches Auftreten beim Bewerbungsgespräch.

Erschlagen von den vielen Informationen? Eine kurze  Zusammenfassung der Tipps findest du auch in unserem Video:

 

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Über den Autor

Niklas

Niklas studierte Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Marketing und unterstütze uns im Rahmen seines Pflichtpraktikums für 3 Monate vor allem im Bereich Personalmarketing. Zum Glück bringt er ein technisches Verständnis mit, damit wir künftig auch die Rubrik IT & Technik mit interessanten Artikeln füllen können... ;)