(Neue) Arbeitswelt

Glücklich ohne Geld? – meinpraktikum.de nimmt die Generation Praktikum unter die Lupe

290€ pro Monat hat der Durchschnittspraktikant in Deutschland 2011 verdient. Das klingt schon irgendwie bitter. Man sollte gar nicht erst damit anfangen, den Stundenlohn auszurechnen, für den Schüler, Studenten und Freiwillige sich mehr oder weniger hingebungsvoll für Unternehmen aufopfern.

Das Bewertungsportal meinpraktikum.de hat vor kurzem den großen Praktikantenreport 2012 veröffentlicht, für den über 5500 Praktikanten ihre Arbeit bei 3840 Unternehmen bewertet haben. Und genau dort lässt sich nun nachlesen, dass 40% der bewerteten Praktika sogar unvergütet waren. Trotzdem waren weit mehr als die Hälfte insgesamt zufrieden mit ihrem Ausflug ins Berufsleben. Das passt doch irgendwie nicht zusammen? Also sind Praktikanten selbst schuld, wenn sie sich bei vollem Bewusstsein „ausbeuten“ lassen?

Oder ist Geld wirklich mal nicht alles?

Immerhin wurde die Arbeitsatmosphäre in 80% der Fälle positiv eingeschätzt und dreiviertel der Befragten gaben an, einen guten Einblick in den späteren Beruf gewonnen zu haben. Ein tolles Team, interessante und fordernde Aufgaben sind also wichtiger, als der Gehaltsscheck am Ende des Monats. Aber wie sieht es nach dem Praktikum aus? Zahlt sich das Engagement aus und man wird eventuell als Werkstudent oder sogar Vollzeit eingestellt? Fehlanzeige! 60% der Praktikanten gaben da doch tatsächlich an, dass sie keine Chancen für sich in dem jeweiligen Unternehmen sehen.

Also arbeiten Praktikanten engagiert für lau oder für’n Appel und’n Ei, aber wenn es um die zukünftigen Karrierechancen im Unternehmen geht, müssen sie wieder zurückstecken – Und finden das auch noch gut?

Ich war auch schon in einigen Unternehmen die unvergütete Praktikantin und ich muss zugeben, dass ich mich häufig ziemlich unfair behandelt gefühlt habe. Vor allem, wenn das Unternehmen seinen Sitz nicht in meinem Wohnort hatte und ich täglich dort hinfahren, bzw. mir dort eine Unterkunft suchen musste. Trotzdem bin ich immer mit einem sehr guten Gefühl aus den jeweiligen Unternehmen gegangen, da ich jede Menge an positiven Erfahrungen mitgenommen hatte und vor allem nicht zum Kaffeekochen verdonnert war.
Wichtig ist, dass man aus der jeweiligen Situation das Beste macht. Man kann ja auch nicht alle Unternehmen über einen Kamm scheren. Nicht überall werden motivierte und engagierte Leute nach Ablauf ihres Praktikums grußlos auf die Straße gesetzt. Viele Chefs nutzen Praktika, um zu sehen, wie die Studenten sich ihren Aufgaben stellen und wie sie ins Team passen. Häufig, um ihnen einen weiteren Weg in ihrem Unternehmen vorzuschlagen. Gute Leute lässt man schließlich nicht so einfach davonlaufen.

Was meint Ihr denn dazu? Was wäre ein angemessenes Gehalt? Welche Erfahrungen habt ihr selbst als Praktikanten gemacht?

Schaut doch mal rein, in den Praktikantenreport 2012 und vergleicht die Ergebnisse mit Euren Erlebnissen!

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