IT & Technik

Jena einer der Technologie-Standorte der Zukunft

Technologie-Standort-Jena
Geschrieben von Ramon

Laut einer Analyse des Job-Portals „Joblift“ zählt Jena zu den aussichtsreichsten Technologie-Standorten Deutschlands. Dafür gibt es gute Gründe. Die enge Verzahnung der Hochschullandschaft mit der regionalen Wirtschaft ist nur einer davon. Vor allem die zahlreichen IT-Unternehmen und der traditionelle „Gründergeist“ der kleinen Großstadt dürften dafür verantwortlich sein, dass sich Jena nicht hinter Städten wie Bonn oder Ingolstadt verstecken muss.

Deutschlands Tech-Zentren der Zukunft

Die Jobplattform „Joblift“ hat in den vergangenen zwei Jahren etwa 17 Millionen Stellenanzeigen untersucht und dabei etwa das Wachstum der Technologiebranche beobachtet. Kriterien für die Bewertung sind zum Beispiel der Anteil an Ausschreibungen und Stellenangebote technischer Jobprofile der Digitalwirtschaft wie „IT-Experte“ oder klassische Entwickler oder Ingenieurberufe. Zehn mittelgroße deutsche Städte mit weniger als 500.000 Einwohnern sind so auf der Liste der aussichtsreichsten Tech-Zentren Deutschlands gelandet, zu denen auch Jena zählt.

Als Argumente führt die Jobplattform zum einen die vorteilhafte Größe der Städte an: Steigende Lebenshaltungskosten und Grundstückspreise würden das Leben und Arbeiten in Großstädten wie Berlin oder München weniger attraktiv machen. Im Kampf um begehrte Fachkräfte, wie Softwareentwickler von Java, könnten dagegen Städte mit traditioneller Nähe zu Universitäten punkten, indem sie hohe technische Lehrqualität mit Unternehmertum verbinden und somit etwa Senior Softwareentwicklern der Nachwuchs an die Hand gegeben wird. So scheint die Ansiedlung von Tech-Unternehmen durch exzellente technische Universitäten mit Lehrangeboten in Entrepreneurship begünstigt zu werden, aus denen vermehrt Ausgründungen und Start-Ups hervorgehen.

Auffällig ist auch die regionale Verteilung, da vor allem im Süden Deutschlands außerhalb der Großstädte kleine „Technologiezentren“ entstehen. Jena ist als einzige Stadt aus den Standorten der neuen Bundesländer vertreten – und ist zugleich mit mehr als 100.000 Bewohnern zugleich eine der kleinsten Städte. Mit 50% Zuwachs im Vergleich zu 2016 ist Jena damit sogar „die am viertstärksten wachsende Stadt im Tech-Bereich“ (Quelle: Joblift).

 

IT-Standort Jena: Gründergeist trifft E-Commerce

Im Ballungsgebiet zwischen Erfurt, Weimar, Jena und Gera – aber insbesondere in Jena – haben Technologie, Digitalwirtschaft und IT bereits Tradition. Was die Stadt im Osten Thüringens als Standort vor anderen auszeichnet, ist ein historisch gewachsener „Gründergeist“ mit entsprechenden Vorbildern aus der „Ersten Stunde“ der Digitalisierung, wie Göpel electronic GmbH, Analytik Jena und nicht zuletzt natürlich Intershop, einem der Vorreiter des E Commerce. Allein aus Intershop sind seit der Gründung im Jahr 1992 inzwischen über 20 Ausgründungen hervorgegangen, darunter die TowerByte.

Auch die These von einer möglichst natürlichen Verzahnung von Hochschullandschaft bzw. Forschung und regionaler Industrie/Wirtschaft trifft im Fall Jena zu: So kann die Ernst-Abbe-Hochschule Jena beachtliche Erfolge bei der Einwerbung von Fördermitteln und eine ausgezeichnete Qualität der Forschungsaktivitäten vorweisen, es gibt eine Stiftungsprofessur für den Studiengang E-Commerce sowie einen berufsbegleitenden Masterstudiengang als „Patentingenieur“.

Das enge Zusammenspiel zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und der Wirtschaft funktioniere laut Kristine Lütke, Bundesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD), gerade in Jena und Erfurt sehr gut. Dieses Zusammenspiel sei notwendig, ebenso wie eine weitere Entlastung der Gründer, so Lütke. Daher fördere etwa die Landesregierung mit 600.000€ die „digitale Neuausrichtung des regionalen Einzelhandels“, während die IHK Erfurt den Innovationspreis vergibt oder die Gründermesse „Ignition“ ausrichtet. Inzwischen gebe es außerdem über 170 Mentoren, die Gründer beim Schritt in die Selbstständigkeit begleiten. Wobei in Jena besonders gute Bedingungen herrschen, denn von den Thüringer Business Angels, die gezielt Unternehmensgründungen unterstützen, stammen viele aus Jena.

Beste Bedingungen für qualifizierte Fachkräfte & IT-Experten

Auch jenseits der Digitalwirtschaft von IT & Technologie hat der Standort Jena, das sogenannte Paradies, für Studenten, Softwareentwickler und andere Interessierte einiges zu bieten, auch wenn die Stadt – etwa wegen der steigenden Mieten – als „München des Ostens“ bezeichnet wird. Die Wirtschaft „brummt“, zahlreiche Unternehmen bieten Lösungen zu Technologiefragen. Zum einen ist diese Entwicklung mit der guten Binnennachfrage auf dem Arbeitsmarkt begründet, zum anderen aufgrund der zunehmenden Nachfrage aus dem Ausland, vor allem dem EU-Wirtschaftsraum. Der Konjunkturklimaindex liegt mit derzeit 126,6 Punkten äußerst gut und stellt die Weichen in Richtung Zukunft für IT, E-Commerce und zahlreiche Jobs, nicht nur für Softwareentwickler.

Zudem ist Jena mit der Ernst-Abbe-Hochschule und der Friedrich-Schiller-Universität durchaus ein attraktiver Studienort, was einen guten Zugang zu einem großen Angebot an hochqualifizierten Absolventen verheißt. Steigende Beschäftigungschancen schaffen so beste Bedingungen für qualifizierte Fachkräfte und IT-Experten zur Verstärkung lokaler Unternehmen, vom Entwickler bis zum Projektleiter. Und hier kommt die TowerConsult ins Spiel, denn wir bringen qualifizierte Bewerber mit Spitzen-Unternehmen zusammen.

Über den Autor

Ramon

Ramon hat in Jena, Magdeburg und Maputo (Mosambik) studiert und kam Anfang 2018 über ein Praktikum zum IT-Consulting-Team. Mit seinem bildungswissenschaftlichen Hintergrund unterstützte er u.a. die Aus- und Weiterbildung des IT-Teams.