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Interkulturelle Kompetenz – Aber wie erlangt man diese?

Heute haben wir mal wieder einen Gastartikel. Kai ist Multilingual SEO Researcher und hat für uns einmal über die Wichtigkeit des Softskills „interkulturelle Kompetenz“ geschrieben, gerade für Studenten interessant, die ins Ausland gehen oder bereits schon dort waren.

Es ist kein Geheimnis, dass die Globalisierung das Arbeitsleben auf den Kopf gestellt hat. Heutzutage müsst ihr, wenn ihr eine Karrriere in einem größeren Unternehmen anstrebt, interkulturell kompetent sein. Unternehmen erschließen zunehmend internationale Märkte, wobei sich Geschäftsabläufe sowie Beziehungen zu Kooperationspartnern und zu deren Umwelt stetig verändern. Das heißt, es findet extern (im Unternehmensumfeld) eine Veränderung statt, der ihr intern (als Mitarbeiter) gerecht werden müsst. Die Fähigkeit, im Arbeitsalltag interkulturell kompetent zu agieren, kann für euren Werdegang im Unternehmen ausschlaggebend sein. Da ihr mit dem professionellen Umgang solcher Kompetenzen einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leisten könnt.

Jedoch bevor ihr eine solche Karriere starten könnt, müsst ihr zunächst bei den Personalmanagern im Auswahlverfahren punkten; und zwar mit Hinweisen auf bereits vorhandene interkulturelle Kompetenzen in eurem Lebenslauf.

Zum Verständnis: Definition interkulturelle Kompetenz im Arbeitsleben

Spezifische Denk-, Fühl- und Handlungsmuster prägen jede Kultur und machen sie besonders. Wenn unterschiedliche Kulturen im Arbeitsalltag aufeinandertreffen, spricht man von sogenannten kulturellen Überschneidungssituationen. Sender und Empfänger kommunizieren in solchen Situationen nicht immer reibungslos, denn es passiert nicht selten, dass Botschaften fehl interpretiert oder überhaupt nicht verstanden werden. Etwas wissenschaftlich ausgedrückt klingt das in etwa so: Der Zusammenstoß mit unbekannten Verhaltensmustern löst bei den Gesprächsteilhabern kognitive und emotionale Reaktionen aus, welche eine besonders feinfühlige Kommunikation erfordern.

Soviel zur Theorie, jedoch stellt sich nun für euch die Frage, welche genauen Fähigkeiten ihr vorweisen müsst, um erfolgreich interkulturell zu kommunzieren. Unternehmen unterscheiden hierbei in Hard- und Softskills. Schaut euch einmal die folgende Tabelle an:

Hard SkillsSoft Skills
Eine Fremdsprache (entweder die Landessprache oder Englisch) einwandfrei Verstehen und SprechenInterkulturelles Einfühlungsvermögen

  • Kommunikation auf emotionaler Ebene
  • Schnelle Anpassung auf neue Situationen in Gesprächen
Basiskenntnisse über die „kulturellen Besonderheiten“ des entsprechenden Landes

  • Mentalität
  • Etikette
  • Do‘s and Dont‘s im Umgang mit Geschäftspartnern
Beziehungen und Vertrauen zu Interaktionspartnern aus fremden Kulturen auf- und ausbauen können
Verständnis der Besonderheit interkultureller Kommunikationsabläufen
  • Respekt und Akzeptanz gegenüber anderen Kulturen
  • Offenheit und Toleranz
  • Grundlegendes Interesse an fremden Kulturen und Fremdsprachen
  • Vorurteilsfreiheit

Wie ihr seht, überwiegen die Hard Skills in der interkulturellen Kompetenz, da sie die Grundlage für die feinfühlige Interaktion mit anderen Kulturen bilden.

Wie könnt ihr also diese Fähigkeiten erwerben?

Der Grundlage für das Erwerben der interkulturellen Kompetenz wurde euch quasi bereits in die Wiege gelegt. Eure Eltern haben dabei eine wichtige Rolle gespielt, indem sie euch Werte wie Toleranz, Respekt oder Loyalität gegenüber anderen Kulturen vermittelt haben. Außerdem solltet ihr während eurer Schulzeit schon „interkulturellen Input“ bekommen haben, zum Beispiel in Geografie oder Geschichte wo sicherlich der eine oder andere von euch Grundwissen über andere Länder und andere Sitten bekommen hat.

Mit dem Beenden der Schulzeit seid ihr jedoch auf euch allein gestellt. Mit einem Auslandspraktikum oder einem Auslandsstudium könnt ihr die Weichen für eine Karriere im internationalen Umfeld legen. Ein Aufenthalt im Ausland kann für euch sehr wertvoll sein – der Erfolg davon ist aber von eurer Eigeninitiative abhängig. Denn lediglich das Studium an einer ausländischen Uni oder regelmäßige Treffen mit anderen internationalen Studenten reicht bei Weitem nicht aus um die interkulturelle Kompetenz zu fördern. Ihr solltet vielmehr probieren, eine Kultur (nämlich die des entsprechenden Aufenthaltslandes) ganzheitlich kennenzulernen. Anstatt am Wochenende auf die bereits zehnte Erasmus Party zu gehen, könnt ihr auch einfach mal einen Mietwagen nehmen um Land und Leute auf eigene Faust zu erkunden. Vorsicht sollte jedoch geboten sein! Da ihr in fremden Gefilden unterwegs seid (andere Straßenverhältnisse, andere Verkehrsregeln und Fahrstile) solltet ihr vielleicht eine Mietwagen Haftpflichtversicherung abschließen. So könnt ihr euch die erste „negative“ Lehrstunde im Bereich interkultureller Kompetenz sparen. Was habt ihr denn bereits für Auslandserfahrungen gesammelt? Habt ihr noch weitere Ideen wie ihr selbst eure interkulturelle Kompetenz fördern könnt?

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