Bewerbung & Interview

Wenn Sie auf einer Karrieremesse…

Karrieremesse, Quelle: yourschantz/pixabay.com
Geschrieben von Anna

… einen negativen Eindruck hinterlassen möchten, sollten Sie:

Kommt euch bekannt vor? Naja fast. Vor 2 Monaten habe ich bereits versucht, einen „umgedrehten“ Ratgeberartikel für das perfekte Vorgehen im Bewerbungsprozess zu schreiben. Seit meinem letzten Besuch einer Karrieremesse möchte ich diesem einen weiteren Artikel anhängen. Einen guten Eindruck am Messestand eines Unternehmens zu hinterlassen, ist viel wert, wenn man gern in diesem arbeiten möchte. Und das ist doch auch eigentlich gar nicht so schwer, oder doch?!

Ein Kontakt, der im Rahmen einer Karrieremesse aufgebaut wird, kann zum Katalysator für den gesamten Bewerbungsprozess werden. Mit einer verkleinerten Variante der Bewerbungsunterlagen in gedruckter Form abgerundet, bleibt der Bewerber dem Unternehmensvertreter auch nach der Messe im Gedächtnis. Dieser hat handfeste Beweise zu den Qualifikationen und außerdem schon einen ersten Eindruck vom Auftreten des Bewerbers. Auch wir haben schon Bewerbungen, die wir noch am Vortag bei einer Messe erhalten haben, tags drauf bei Kunden vorgelegt und so innerhalb weniger Tage einen glücklichen Kandidaten in einen Job vermittelt.

Das persönliche Gespräch gibt der Bewerbung buchstäblich ein Gesicht. Der Bewerber kann sein Interesse durch gezielte Fragen zum Unternehmen und eine gute Vorbereitung auf das Gespräch zum Ausdruck bringen. Zwar dienen solche Karrieremessen der Präsentation der Unternehmen, aber gerade das „Interesse zum Ausdruck bringen“, bedarf auch einer guten Präsentation des Bewerbers vor Ort. Dachte ich zumindest bis vor kurzem…

Und los geht’s. Wenn ihr einen Messekontakt nicht als Grundstein für eure berufliche Zukunft nutzen wollt, solltet ihr:

  • Bloß nicht zu viel Zeit investieren
    (mein Favorit: „Erzählen Sie mal, was sie machen. Ich habe keine Zeit. So können wir das schnell über die Bühne bringen.“)
  • Am besten während des Gespräches essen und mit vollen Mund sprechen
    (Qualifikationen lassen sich so besser rausschmatzen, ähm…, hören)
  • Kaugummi kauen und definitiv ab und zu eine Blase platzen lassen
  • Unvorbereitet wie ihr seid, die Unternehmen (laut stark) nach ihren Give-aways beurteilen
    („Die haben NUR Kulis und Blöcke. Geil, dahinten gibt’s was das blinkt. Das Unternehmen sollten wir uns ansehen…“)
  • Ohne Selbstbewusstsein an die Personalverantwortlichen treten, á la: ich studiere wie 1000 andere … aber ich probiere trotzdem mal mein Glück.
  • Keine Gedanken auf euer Outfit verschwenden
    (Flip Flops bei 10°C tragen, damit die ungepflegten, blau gefärbten Füße besser zur Geltung kommen, auch T-Shirts mit der Aufschrift Beer-Crew vermitteln einen guten Eindruck, am besten in Kombination mit der farblich unpassenden Jogginghose, diese bitte in die Socken gesteckt!)
  • Gut gemeinte Hinweise des Gegenüber als nichtig abtun
    („Ich brauche diese Tipps in dem Heft nicht, ich weiß schon alles, worauf ich in Bewerbungen achten muss.“)
  • Einen mehrfach gefalteten Lebenslauf zur Erinnerung da lassen
    (jeder mag Origami)

… so ist die Zeit, die ihr auf einer Karrieremesse verbringt gut angelegt.

Viel Erfolg bei künftigen Messebesuchen. Wir sehen uns, ich komm‘ nächstes Mal auch in Jogginghose…

Über den Autor

Anna

Anna, unsere „Frau fürs Schöne“, war bis November 2016 verantwortlich für alles rund ums Personalmarketing. Als studierte Kommunikationswissenschaftlerin mit Nebenfach Psychologie kam sie 2013 zu uns ins Team. Seitdem berichtete sie über den Weg vom Berufsanfänger zum "Experten" und schrieb mit Einfühlungsvermögen über die Höhen und Tiefen bei der Jobsuche und im Arbeitsalltag. Im Büro versorgte Hobbyköchin Anna uns mit den neusten Rezepten, flotten Sprüchen und viel guter Laune.