IT & Technik

Fachkräftemangel der ITK-Branche: neueste Zahlen

Fachkräftemangel, Personalauswahl, Quelle: pixabay.com
Geschrieben von Reinhard Hoffmann

Zum Thema Fachkräftemangel in der ITK-Branche hat der Branchenverband BITKOM immer mehr als ein paar Worte zu sagen. Nun hat die BITKOM hat zum Auftakt der CeBIT die aktuellsten Prognosen für  die „BITKOM“ Branche bekannt gegeben.

Die Unternehmen der Informationstechnologie, Telekomunikation, und Unterhaltungselektronik erwarten insgesamt einen Anstieg ihres Umsatzes um 1,4 Prozent. Der Anstieg  in dieser Branche liegt damit deutlich besser im Rennen als die Gesamtwirtschaft.

Natürlich kommt in diesem Zusammenhang auch wieder die Frage auf, wo die Spezialisten herkommen sollen, die diesen Umsatzanstieg realisieren. In seiner Pressemeldung spricht der Branchenverband von 900 000 Arbeitsplätzen zur Mitte des Jahres und einem Anstieg auf 907 000 Arbeitsplätze zum Jahresende. Ein Gesamtplus von 12 000 Arbeitsplätzen im Jahresverlauf in unserer Branche wird als Erwartung festgehalten. Sicherlich sind hier IT-Spezialisten und andere Fachkräfte gemeint, oder zählen vielleicht auch die studentischen Aushilfen beim Media Markt um die Ecke dazu?

Ich frage mich oft, wie solche Zahlen eigentlich entstehen. Bei uns hat jedenfalls niemand nachgefragt, wie viele offene Stellen wir in Softwareentwicklung, Online-Marketing oder Qualitätssicherung zu besetzen haben. Und immer wieder erleben wir, wie gering manchmal die Halbwertzeiten von Einstellungsplanungen bei unseren Kunden sind. Die Bewegung geht dabei sowohl dramatisch nach oben als auch nach unten. Eine nicht zu vernachlässigende Größe sind dabei auch Stimmungen, die mit der konkreten Situation im Unternehmen gar nichts zu tun haben müssen. Manchmal gewinnen halt die Optimisten, manchmal die Pessimisten.

In diesem Fall helfen uns aber der Taschenrechner und die Prozentrechnung weiter. Wenn bei plus 12 000 Arbeitsplätzen 907 000 Menschen arbeiten, dann ist die Basis 895 000 Arbeitsplätze. Der Zuwachs beträgt also 1,34 Prozent.

Oh, diese Zahl  ähnelt  aber auffällig dem prognostizierten Umsatzwachstum! Hat es sich da jemand ganz einfach gemacht? Ist da vielleicht die wie auch immer entstandene Zahl des Umsatzwachstums einfach  proportional in Personalwachstum umgerechnet worden? In diesem Fall ist auch die kreative Anwendung von Rundungsregeln interessant. An dieser Stelle verzichte ich auf das bekannte, und wie ich bei der Recherche lernen durfte, fälschlicherweise Churchill zugeschriebene Zitat zum Thema Statistik.

Dort findet sich unter anderem die trockene Feststellung: „Zahlen und Statistiken helfen, Sachverhalte auf den Prüfstand zu stellen. Zahlen und Statistiken sind allerdings ihrerseits Prüfungen, Skepsis und Zweifeln ausgesetzt.“

Dies kann man getrost auch für zahlreiche Bedarfsstatistiken zu den Themen Fachkräfte, IT Spezialisten und Softwareentwickler gelten lassen!

 

Über den Autor

Reinhard Hoffmann

Mit einem Lebenslauf, wie er nicht im Buche steht, und der eigenen Erfahrung, nach dem Zweitstudium eine längere Bewerbungsphase durchgestanden zu haben, ist Reinhard nicht der Standard-Personaler. Typische Fragen, Zweifel und Unsicherheiten eines Bewerbers kennt er gut und sieht seine Mission darin, zu berichten, worum es bei der Personalarbeit tatsächlich geht. Uns steht die Tür zum Chefbüro immer offen, mit Rat und Tat unterstützt uns Reinhard nicht nur bei der Bewerbersuche.