(Neue) Arbeitswelt

Auslandserfahrung, ich kriege dich! Heute: Volkshochschulen in Norwegen

Auslandserfahrung erwünscht! Auf der Suche nach einem Job oder einer Festanstellung stoßen Bewerber in Stellenanzeigen immer wieder auf diese Forderung. Abhängig vom jeweiligen Unternehmen kann dieses Kriterium sogar obligatorisch sein, so dass davon die Aufnahme in den engeren Bewerberkreis abhängt. Doch welche Möglichkeiten gibt es eigentlich Auslandserfahrung zu sammeln?

Auslandserfahrung durch Besuch einer Volkshochschule in Norwegen

Heute stelle ich euch eine bisher wenig bekannte Möglichkeit vor, ins Ausland zu gehen. Kennt ihr Volkshochschulen in Norwegen (Folkehøgskole genannt)? Eines gleich vorweg: Mit den in Deutschland bekannten Volkshochschulen haben diese wenig gemeinsam. Denn dahinter verbirgt sich eine einjährige Internatsschule, an der es keine regulären Prüfungen gibt. Aufgenommen werden Schüler jeden Alters, ganz gleich mit welchem Bildungsstand. Die Mehrheit der Schüler ist jedoch zwischen 18 und 25 Jahren, da der Aufenthalt häufig als eine Art Orientierungsjahr nach Ende der regulären Schullaufbahn genutzt wird. Eine Folkehøgskole legt sehr viel Wert auf die Vielfalt innerhalb der Schülerschaft, so dass auch internationale Schüler, die Auslandserfahrung sammeln möchten, gern willkommen sind.

Und was lernt man nun an einer Schule, in der die Begriffe „Zensuren“ und „Prüfungen“ vollkommen fremd sind? Ziel ist die Stärkung der eigenen Persönlichkeit in sozialer, aber eben auch fachlicher Hinsicht. Es geht um die Erweiterung des eigenen Horizonts als auch das Erleben und Ausprobieren verschiedenster Situationen und Aktivitäten. Daher ist das Fächerangebot sehr breit und äußerst praktisch orientiert: Handwerk, Philosophie, Medien, Fotografie und Sport sind nur einige wenige Beispiele. Der Grundgedanke ist, letztlich für das Leben zu lernen und innerhalb von kleinen Lebensgemeinschaften persönlich zu reifen. Und genau dies sind einige der positiven Aspekte, die Arbeitgeber genau jenen Bewerbern zusprechen, die bereits Auslandserfahrung vorweisen können.

Auslandserfahrung dank norwegischer Volkshochschule: Vor- und Nachteile

Abgesehen davon, dass man das häufig geforderte Kriterium „Auslandserfahrung“ abhaken kann, gibt es noch weitere Punkte, die für bzw. gegen ein Jahr an einer Folkehøgskole sprechen. Wer sich für dieses Angebot interessiert, dem sollte bewusst sein, dass die Unterrichtssprache in der Regel Norwegisch ist. Daher bieten die Volkshochschulen immer auch Sprachkurse in der Landessprache an, wohlwissend dass Norwegisch nicht unbedingt DIE Weltsprache ist. Außerdem sind die Skandinavier generell sehr fit in Englisch, so dass diese sprachliche Hintertür ebenso immer offensteht. Da das Konzept der Folkehøgskole Schüler allen Alters und jeglichen Bildungslevels aufnimmt, kann dies auch eine Option für die Studenten unter euch sein. Allerdings müsstet ihr in Kauf nehmen, dass ihr keine der von euch belegten Kurse in Deutschland anerkannt bekommt. Im Gegenzug erwartet euch aber ein Jahr Auszeit von Schule, Studium und Leistungsdruck sowie genügend Zeit, um über eure weitere Zukunft nachzudenken.

Was haltet ihr denn von dieser Möglichkeit Auslandserfahrung zu sammeln? Gibt es vielleicht jemanden unter euch, der bereits eine Folkehøgskole besucht hat?

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