Nach Social Media, Online-Jobbörsen und Vitamin B, soll es heute noch einmal um die Jobsuche gehen. Wie wäre es denn auf Messen nach einem neuen Job und Arbeitgeber Ausschau zu halten? Und was gibt es eigentlich zu beachten?
Jobsuche auf Messen
Das Angebot in diesem Bereich ist mittlerweile riesig. Universitäten und Fachhochschulen organisieren für ihre Studenten und Absolventen regelmäßige Karrieretage, zu denen ausgewählte Firmen auf sich als künftigen Arbeitgeber aufmerksam machen. In Großstädten mit attraktiven Arbeitgebern im Umfeld – wie Berlin, Frankfurt, Köln oder München – finden in den Messehallen riesige Veranstaltungen mit Hunderten Firmenvertretern statt. Manchmal richten sich diese Events an bestimmte Fachrichtungen, ein anderes Mal sind nur Führungskräfte oder ausschließlich angehende Akademiker gefragt. Gerade auf solchen Massenveranstaltungen ist es für Besucher, die gezielt auf Jobsuche sind, schwierig aus der Masse hervorzustechen. Noch dazu, wenn man sich wie ungefähr 600 andere Absolventen für einen der Top500-Arbeitgeber interessiert.
Was also tun, um dem Unternehmensvertreter, der den Stand betreut, im Gedächtnis zu bleiben? Ich weiß, ihr könnt die alte Leier vermutlich nicht mehr hören, aber eine gute Vorbereitung ist das A und O. Und was zählt nun alles dazu?
- Bringt euren Lebenslauf (inklusive professionellem Bewerbungsfoto) auf den aktuellen Stand und stellt sämtliche Schul-, Praktika- und Arbeitszeugnisse als Mappe zusammen – und zwar in mehrfacher Ausführung!
- Doch nicht nur eure Unterlagen solltet ihr „hübsch machen“, sondern auch euch selbst. Je nach Fokus und Größe der Jobmesse ist es durchaus üblich im Business-Outfit zu erscheinen. Wer sich unsicher ist, ob dies tatsächlich nötig ist: Schaut euch mal auf der eigenen Webseite der Messe um. Dort werden häufig kurze Videos der letzten Jomessen veröffentlicht, in denen gut zu erkennen ist was Firmenvertreter und Besucher tragen.
- Schaut euch bereits vorher an, welche Unternehmen auf der Jobmesse vertreten sein werden und informiert euch über deren Geschäftsfelder, Standorte, aktuell ausgeschriebene Stellen und sonstige Einstiegsmöglichkeiten für potenzielle Mitarbeiter. Klar, diese Vorrecherche erfordert etwas Zeit, aber dafür wisst ihr am Messetag genau wer eure Favoriten sind und ihr könnt euch direkt mit euren unternehmensspezifischen Fragen an die Personaler der jeweiligen Firmen wenden. Glaubt mir, eure gute Vorbereitung wird hier garantiert positiv auffallen.
- Habt ihr erst einmal das Interesse des Personalers geweckt, seid ihr viel schneller in einem ersten kleinen Fachgespräch als ihr denkt. Im Idealfall steigert sich das gegenseitige Interesse an einer beruflichen Zusammenarbeit zunehmend, so dass ihr die Gelegenheit habt direkt eure Bewerbungsunterlagen zu hinterlassen. Im Gegenzug solltet ihr eine Visitenkarte mit den Kontaktdaten eures Gegenübers verlangen, damit auch ihr nach der Jobmesse ggf. den erneuten Kontakt suchen könnt. Abschließend solltet ihr eine Vereinbarung treffen, wie die nächsten Schritte aussehen und wer sich wann bei wem meldet.
Und damit sind wir auch schon bei der Nachbereitung des Messebesuchs. Falls ihr Absprachen getroffen habt, dass ihr beispielsweise eure Unterlagen noch einmal per E-Mail schicken oder Fehlendes nachreichen werdet, dann nehmt dies so schnell wie möglich in Angriff. Auch bei euren Gesprächspartnern sind jetzt noch die Erinnerungen frisch – das solltet ihr nutzen! Zudem habt ihr nach einiger Zeit die Möglichkeit, euch durch telefonisches Nachhaken erneut in Erinnerung zu bringen.
Jobsuche auf Messen: Ist das erfolgsversprechend?
Eine gute Frage, die nicht so einfach zu beantworten ist. Ich persönlich finde solche Messen toll, weil Jobsuchende die Möglichkeit haben, innerhalb eines Tages eine Vielzahl an Firmen aus verschiedenen Branchen und von unterschiedlicher Größe kennenzulernen. Es hilft unglaublich überhaupt erst einmal einen Überblick über die verschiedensten Einstiegsmöglichkeiten zu bekommen. Oftmals weiß man ja gar nicht, wo genau man eigentlich hin will und da sind solche Events eine schöne Orientierungshilfe.
Ob ihr auf diesem Weg tatsächlich beruflich fündig werdet, das kann euch natürlich niemand versprechen. Aber mit einer guten Vorbereitung, Eigeninitiative, einem selbstbewussten Auftreten und einer freundlichen und aufmerksamen Kommunikation werdet ihr zumindest eine überzeugende „Visitenkarte“ von euch hinterlassen. Denn der Spruch „Man sieht sich im Leben immer zwei Mal“ trifft auch in beruflicher Beziehung durchaus zu.
Oder, was meint ihr? Habt ihr denn schon einmal dank des Besuchs einer Jobmesse einen Job gefunden? Wie sehen eure persönlichen Erfahrungen aus?
PS: An dieser Stelle hätte ich gern auf eine Statistik zurückgegriffen, die Aussagen darüber liefert, wie häufig aus einem Messebesuch auch tatsächlich ein festes Arbeitsverhältnis entsteht. Es ist schlichtweg daran gescheitert, dass ich keine entsprechenden Infos gefunden habe. Wer also einen Tipp hat, ich würde mich freuen! 🙂
Wer einen Messekalender für 2013 sucht, der kann sich gern mal bei unseren Kollegen von karrierebibel.de umschauen:
http://karrierebibel.de/karrierekalender-wichtige-job-und-karrieremessen-des-jahres/