Bewerbung & Interview

Von der Suchlust zum Suchfrust

Karrieremesse, Quelle: yourschantz/pixabay.com
Geschrieben von Anna

Mit unserer zweiten Anna dürfen wir bald ein neues Teammitglied in unseren Reihen begrüßen. Wie wir die beiden Annas im Büroalltag künftig namentlich unterscheiden werden, wissen wir noch nicht (erste, nicht ganz ernstzunehmende Ideen gibt es schon 😉 ) Auf jeden Fall freuen wir uns, dass Anna 2 nun vorerst dem Suchfrust entkommen ist und uns bald nicht nur beim Bloggen unterstützen wird. Wir wünschen ihr schon jetzt einen guten Start und tolle Erfahrungen!

„Wir müssen Ihnen schließlich mitteilen, dass wir Sie nicht für die ausgeschriebene Stelle berücksichtigen können…“

Diesen oder ähnliche Sätze gefolgt von der Bitte um Verständnis und den besten Wünschen für die Zukunft kennt sicher jeder Job-/Ausbildungssuchende. Das Gefühl der Enttäuschung variiert je nach Attraktivität der Stelle und Zeit, die man schon sucht. Natürlich ist man sich bewusst, dass immer nur einer die Stelle bekommen kann. Je länger die Suche jedoch dauert, desto eher sieht man alles aus einer Ich-war-zu-schlecht-Perspektive anstatt in der Jemand-anderes-hat-einfach-besser-gepasst-Sicht. Das letztere für das Selbstbewusstsein besser ist, steht sicher außer Frage. Wo ist sie dann auf einmal hin, die Dynamik, die man hat, wenn man frisch aus der Schule oder vom Studium kommt? Man wollte doch zeigen, was man nun kann, das eigene Können einbringen bzw. erweitern.

Auch ich gehöre derzeit zu den Suchenden. Nach einem Praktikum oder besser einem Job – Berufserfahrung sammeln, lautet die Devise. Dabei fiel mir kürzlich auf, je länger ich suche, desto häufiger verwende ich das Wort „nur“. Studium und Praktika hatten mich eigentlich in der Richtung bestärkt, in die ich gehen wollte. Auf einmal kann ich aber NUR dieses und nicht jenes oder habe NUR in diesem Bereich Erfahrung. Eigentlich blöd. Wenn ich mich klein fühle, zweifelt doch auch mein Arbeitgeber in Spe an meinen Fähigkeiten und entscheidet sich ge-rade deshalb für einen anderen Bewerber. Schon klar, überdimensionierte Selbstsicherheit ist auch nicht zielführend, aber wie erreiche ich innerlich das altbekannte gesunde Mittel?

Es mag banal klingen, aber ich habe festgestellt, Reden hilft – mit Menschen, die einem nahe stehen, aber auch mit solchen, die nur kurz eine Gemeinsamkeit, wie bspw. die Anwesenheit auf einer Party, teilen. Reden, um sich bewusst zu machen, dass man nicht alles kontrollieren kann und eben nicht unfähig ist. Aber auch Reden, um Neues zu erkennen. Ein Außenstehen-der sieht die Dinge mitunter anders, nicht immer klarer, vielleicht aber offener als man selbst. Viele Jobs und Ausschreibungen sind im Internet zu finden, manchmal ist jedoch ein Hinweis Anlass dafür anders zu suchen, alternative Firmen und Bezeichnungen in den Fokus zu nehmen. Im besten Fall eventuell sogar einen Kontakt zu erhalten.

Ich möchte jetzt nicht altklug daher reden und Lichtenberg zitieren („Man muss etwas Neues machen, um etwas Neues zu sehen“. Ok, als kleine Gedankenstütze tue ich es doch. 🙂 ) und genauso wenig erörtern, wie man am besten eine Bewerbung schreibt. Viel mehr möchte ich den geneigten Leser und, um ehrlich zu sein, genauso mich selbst, dazu aufmuntern, offen zu bleiben und an sich selbst zu glauben. Nur so ist man in der Lage, alle Möglichkeiten auszu-schöpfen und vor allem sein Bestes zu zeigen. Tiefschläge und Absagen werden dennoch nicht ausbleiben, so ist das Leben und wird auch das spätere Berufsleben sein. Aber, und nun mischt sich doch ein altkluger Hauch bei, auch aus diesen lernt man etwas. Und wenn es nur ist, mit der Enttäuschung umzugehen.

Schließlich möchte auch ich euch Suchenden da draußen „viel Glück für die berufliche Zukunft“ und „recht baldigen Erfolg an anderer Stelle“ wünschen – vor allem aber Offenheit und Ver-trauen in euch selbst. Egal ob ihr einen Ausbildungs-, Studien- oder Arbeitsplatz sucht und wie viele Absagen ihr schon erhalten habt. Verliert nicht den Mut. Und vergesst nicht, manchmal spielt auch das Glück eine größere Rolle als man glauben mag…

Über den Autor

Anna

Anna, unsere „Frau fürs Schöne“, war bis November 2016 verantwortlich für alles rund ums Personalmarketing. Als studierte Kommunikationswissenschaftlerin mit Nebenfach Psychologie kam sie 2013 zu uns ins Team. Seitdem berichtete sie über den Weg vom Berufsanfänger zum "Experten" und schrieb mit Einfühlungsvermögen über die Höhen und Tiefen bei der Jobsuche und im Arbeitsalltag. Im Büro versorgte Hobbyköchin Anna uns mit den neusten Rezepten, flotten Sprüchen und viel guter Laune.