(Neue) Arbeitswelt Bewerbung & Interview

Bewerbungstipps mit KI: Dein perfekter Lebenslauf für den Traumjob

Geschrieben von Nadine

Die Jobsuche gleicht oft einer nervenaufreibenden Achterbahnfahrt: unzählige Stellenanzeigen, endlose Bewerbungsformulare und die quälende Ungewissheit, ob man überhaupt eine Antwort erhält.

Doch was wäre, wenn du einen persönlichen Assistenten hättest, der dir bei jedem Schritt zur Seite steht, deine Bewerbungsunterlagen optimiert und dir wertvolle Tipps gibt?

Stell dir vor, du lädst deinen Lebenslauf in ein KI-gestütztes Tool hoch und erhältst innerhalb weniger Sekunden eine kostenlose, detaillierte Analyse:

  • Formatierungsfehler/Rechtsschreibfehler werden aufgedeckt,
  • unklare Formulierungen verbessert,
  • deine Fähigkeiten präzise auf die Anforderungen der Stelle zugeschnitten,
  • unpassende Hobbys werden gestrichen
  • auf Zahlendreher wird hingewiesen

Doch bei all den verheißungsvollen Möglichkeiten drängt sich unweigerlich die Frage auf:

Kann man einer KI wirklich blind vertrauen, wenn es um die eigene Karriere geht? Kann sie uns tatsächlich mehr Sicherheit bieten als unsere eigene Erfahrung und das Bauchgefühl, das wir über Jahre hinweg entwickelt haben?

Schließlich ist jeder Lebenslauf so individuell wie der Bewerber selbst, und was für den einen funktioniert, kann für den anderen nach hinten losgehen.

KI im Bewerbungscheck: Kann sie das Chaos bändigen?

Wir haben unser Experiment mit einem ungewöhnlichen Ansatz gestartet: Wir haben bewusst einen möglichst schlechten Lebenslauf erstellt, so schlecht, dass er selbst den erfahrensten Personalern die Haare zu Berge stehen lassen würde.

Kann sie aus diesem hoffnungslosen Fall tatsächlich einen respektablen Lebenslauf zaubern, der zumindest eine Chance auf ein Vorstellungsgespräch hätte?

Rechtschreibfehler, wirre Formulierungen, irrelevante Informationen, Zahlendreher – wir haben alles eingebaut, was man auf keinen Fall tun sollte. Das mag vielleicht verrückt klingen, aber genau das sollte uns zeigen, ob die KI in der Lage ist, selbst die offensichtlichsten Schwächen zu erkennen und zu verbessern.

Aber seht selbst und macht euch euer eigenes Bild! Könnt ihr alle EasterEggs finden, bevor die KI sie ausbügelt?

Doch wie viele davon konnte die KI finden?

Die KI hat sich meinen absichtlich miserablen Lebenslauf vorgenommen und einige „interessante“ Anmerkungen gemacht. Zunächst mal hat sie meine persönlichen Daten wie Adresse, Telefon und E-Mail als „korrekt platziert“ bezeichnet – na immerhin etwas! Aber dann wurde es seltsam: Sie fand es „ungewöhnlich“, dass ich die Berufe meiner Eltern und meine religiösen Ansichten angegeben habe. Tja, KI, das war ja auch Absicht!

Auch mein Familienstand und die Tatsache, dass ich keine Kinder habe, fand die KI überflüssig. Okay, das kann ich nachvollziehen. Aber meinen Auslandsaufenthalt wollte sie in einen separaten Abschnitt „Erfahrungen“ packen. Ob das wirklich besser ist?

Bei meinen Minijobs im Kino und als Babysitter wollte die KI wissen, welche „Kompetenzen“ ich da erworben habe. Ehrlich gesagt, habe ich beim Babysitten hauptsächlich gelernt, wie man Netflix bedient, und im Kino, wie man Popcorn am schnellsten verschlingt. Aber das steht natürlich nicht im Lebenslauf.

Zu meinem schulischen Werdegang hatte die KI nicht viel zu sagen, außer dass ich mich mehr auf „relevante Erfahrungen und Projekte“ konzentrieren sollte.

Meine Sprachkenntnisse (und auch deren Formulierung) fand die KI gut, aber sie hätte gerne ein offizielles Zertifikat gesehen. Tja, Pech gehabt, gibt es nicht.

Und zu guter Letzt meine Hobbys: Lesen, Fallschirmspringen und Reisen fand die KI super, aber meine Casinobesuche waren ihr ein Dorn im Auge.

KI-Check für den Lebenslauf: Licht und Schatten – Wo die KI versagt und der Mensch punktet

Die KI hat einige gute Punkte angesprochen, wie beispielsweise die Tatsache, dass persönliche Angaben wie Religion, Familienstand und Eltern nicht in einen Lebenslauf gehören.

Bei den Minijobs ist es etwas schwieriger: Diese sind für eine Bewerbung in der Personalvermittlung nicht relevant. Sie zeigen zwar, dass ich schon Berufserfahrung habe, aber halt keine relevanten. Zumindest das Babysitten sollte entfernt werden. Dafür kann ich, wenn ich will, im Bewerbungsgespräch sprechen. Schülerpraktikum sollte komplett gestrichen werden. Ich war da 12 und 13. Inwiefern ist das relevant für meine Karriere? Richtig. Gar nicht.

Bei den Hobbys stimme ich der KI nur teilweise zu. Casinobesuche wirken unprofessionell und sollten nicht erwähnt werden. Auch wenn Fallschirmspringen eine spannende Freizeitbeschäftigung ist, ist es für eine Bewerbung nicht relevant und könnte sogar abschreckend wirken. Das hat die KI anscheinend aber nicht so empfunden.

Meine Sprachkenntnisse habe ich nicht präzise genug angegeben und sollte sie entsprechend korrigieren. „Fast Muttersprache“ ist nicht aussagekräftig und sollte durch das erreichte Level (z.B. C1) ersetzt werden.

Die Auflistung meiner Fähigkeiten ist in Ordnung und wurde von der KI korrekt bewertet.

Im schulischen Werdegang sollte ich mich auf die relevanten Abschlüsse konzentrieren und Grundschule und Realschule weglassen, da diese für ein Studium vorausgesetzt werden. Natürlich habe ich einen Grundschulabschluss. Und die Realschule brauche ich zum studieren, deshalb ist dieser auch irrelevant.

Mein Profilbild ist nicht professionell genug und sollte durch ein seriöseres Foto ersetzt werden. Die KI hätte diesen Punkt deutlicher ansprechen können.

Überraschenderweise hat sie sogar einige eklatante Fehler wie Rechtschreibfehler und Zahlendreher übersehen. Das hätte ich nicht erwartet.

Du dachtest bis jetzt noch, dass du deine Eltern oder deine Grundschule im Lebenslauf angeben musst?

KI und dein Lebenslauf: Ein Dream-Team oder doch noch Luft nach oben?

Unser Experiment hat gezeigt, dass KI-gestützte Lebenslaufoptimierer durchaus Potenzial haben, aber noch lange nicht perfekt sind. Sie können zwar einige offensichtliche Fehler erkennen und Verbesserungsvorschläge machen, aber es gibt noch zu viele Defizite, insbesondere bei der Interpretation von Erfahrungen und der Erkennung von Feinheiten.

Daher ist es wichtig, sich nicht blind auf die KI zu verlassen und den eigenen Lebenslauf immer von einer außenstehenden Person gegenlesen zu lassen. Am besten ist es natürlich, jemanden mit Erfahrung im Bewerbungsprozess um Rat zu fragen, sei es ein Karriereberater, ein Personalverantwortlicher oder – wie wir – ein KI-Experte mit einem guten Gespür für Sprache und Kommunikation.

Letztendlich ist ein Lebenslauf ein individuelles Dokument, das deine Persönlichkeit und deine Stärken widerspiegeln sollte. Eine KI kann dabei zwar eine hilfreiche Unterstützung sein, aber sie kann nicht das menschliche Urteilsvermögen und die Erfahrung ersetzen. Nutze die KI als Werkzeug, aber vertraue auch auf dein eigenes Bauchgefühl und lass dir von Experten helfen, um einen Lebenslauf zu erstellen, der dich wirklich überzeugt und deine Chancen auf den Traumjob erhöht.

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Nadine