Bewerbung & Interview

Bleiben Sie mir vom Leib Sie hochgebildeter, qualifizierter, freundlicher Mensch!

Mehrere Uni-Abschlüsse oder sogar ein Doktortitel zieren die Lebensläufe so mancher Bewerber, die schon seit langem auf der Suche nach einer Anstellung sind.

Aber warum? Bildung gilt ja bekanntlich als erstrebenswertes Gut…Aber kann man auch zu gebildet sein?

Bei der Suche nach einer erklärenden Antwort stieß ich auf zwei (mehr oder minder) sinnvolle Möglichkeiten:

  1. Auch der Chef oder Abteilungsleiter ist vor Neid nicht gefeit. Ein hoher akademischer Grad wirkt eventuell auf den Vorgesetzen bedrohlich. Es könnte ja passieren, dass der neue Mitarbeiter die eigene Stellung im Unternehmen bedroht und einem den Rang abläuft. Oder der eigene Glanz würde neben einem ebenso strahlenden oder noch glänzenderen Stern verblassen.
  2. In manchen Branchen und Berufen werden praktische Erfahrungen lieber gesehen als lange Ausbildungswege. Wertvolle Lebensjahre, die für den Erwerb von Berufserfahrung hätten genutzt werden können, wurden stattdessen für die Promotion verbraucht. Eine akademische Laufbahn mit viel theoretischem Basiswissen mag manchen Arbeitgebern als wenig vorteilhaft erscheinen, wenn es darum geht schnell und effizient in die Praxis einzusteigen.  Es werden daher möglicherweise junge Berufseinsteiger bevorzugt.

An der Frage, ob es sich zu promovieren lohnt, wenn man keine universitäre oder forschungsorientierte Karriere plant, spalten sich die Geister. Neben den oben genannten Schwierigkeiten die ein Doktortitel mit sich bringen könnte, gibt es natürlich auch befürwortende Argumente. So werden beispielsweise Führungspositionen in Unternehmen gerne mit promovierten Mitarbeitern besetzt. Und eine PR in eigener Sache bringt der akademische Grad natürlich auch mit sich.

Die Entscheidung sollte auf jeden Fall wohl überlegt und jedem selbst überlassen sein. Hauptsache man trifft sie bewusst und aus den richtigen Gründen.

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