Ratatouille

Herr Hoffmann bloggt doch nicht ganz allein

Teamleiter, Quelle: saulhm/pixabay.com
Geschrieben von Reinhard Hoffmann

Die Bildzeitung hat ganz bestimmt recht,

wenn sie in ihrem Ratgeber, die 1000 wichtigsten Internetseiten, den Bewerberblog unter der Überschrift Karriere auf Platz 11 auflistet. Zwar nur unter „Sonstige“, aber dafür haben wir auch nichts bezahlt und sind weder Anzeigenkunde noch Werbepartner.

Aber acht Jahre fleißige und kontinuierliche Arbeit haben offensichtlich im Netz ihre Spur hinterlassen: http://www.bild.de/digital/internet/website/1000-websites-karriere-29894032.bild.htmlHier irrt der Journalist

An einer Stelle allerdings irrt der Journalist. Es handelt sich um die knappe Information: “ Reinhard Hoffmann bloggt zum Thema Bewerbung“. Ein wenig erinnert das an die Fragen des lesenden Arbeiters in Bertholt Brechts gleichnamigem Gedicht:

[…]

Der junge Alexander eroberte Indien.

Er allein?

Cäsar schlug die Gallier.

Hatte er nicht wenigstens einen Koch bei sich?

[…]

Den Kalauer kann ich jetzt nicht auslassen – für den vollständigen Text verlinken wir zu den Linken: http://www.die-linke.de/partei/dokumente/programmderparteidielinke/bertoltbrechtfrageneineslesendenarbeiters/

Die scheinen das Gedicht wichtig zu finden und haben es auf Vorschlag von Oskar Lafontaine ihrem Grundsatzprogramm vorangestellt, was immer das bedeuten mag. Wir wollen hier auch keine politischen Orientierungen kundtun, sondern ein paar Punkte bei Google machen.  

Die Wahrheit

Zurück zum Bloggen – also Herr Hoffmann bloggt nicht nur nicht allein, sondern äußerst spärlich. In Wirklichkeit besteht seine wesentliche Leistung darin, den Blog nicht verhindert zu haben. Denn als 2007 Nadia die Idee zum Bewerberblog hatte, hielt sich die Begeisterung in Grenzen. Erst nach einem Jahr Bloggen, viel Lob, Ermunterung und Dankeschön von Lesern des Blogs war klar, dass der Blog sich von einem Experiment für kreative Mitarbeiter zum Dauerbrenner entwickelt hat. Inzwischen gehört er ganz fest zum Alltag in unserer Firma.

Die meisten Artikel stammen von den Mitarbeiterinnen der TowerConsult GmbH.  Natürlich durften alle Praktikanten mit ran und auch zahlreiche Gäste konnten über ihr Thema schreiben. Herr Hoffmann als Chef hat sich meist zurückgehalten, ab und zu eine Themenidee beigesteuert. Seine Ausrede – Vielbeschäftigung und eine leichte Legasthenie, die sich insbesondere auf Kommaregeln bezieht. Die meist gehörte Klage meiner Jugend: „Junge, dass musst du doch können, wo du doch so viel liest.“ Vielleicht kann das der eine oder andere Mensch nachvollziehen, mein Gehirn weigert sich einfach beharrlich diese beinahe simplen Regeln zu verstehen, zu merken oder gar zu verinnerlichen. Das ist übrigens ein äußerst ärgerliches und hinderliches Handicap, besonders wenn man ab und zu eine Mail an einen größeren Verteiler schicken muss und unter den Mitarbeitern und Bekannten zahlreiche Sprachwissenschaftler sind.

In letzter Zeit habe ich allerdings manchmal das Gefühl, dass dieses Handicap zum Allgemeingut geworden ist. Immer öfter fallen mir in Bewerbungen, Zeitungsartikeln oder Facebook-Nachrichten neben Fehlern in der Rechtschreibung auch ganz klare Kommafehler auf. Also entweder werde ich doch langsam besser oder aber die Kultur des Abendlandes treibt auf einen Abgrund zu.

Jetzt der Dank

Deshalb jetzt an dieser Stelle mein Dank an alle fähigen, fleißigen, begabten und klugen Blogschreiberinnen und -schreiber. Dafür, dass ihr euch auch mal gegen den Chef durchsetzt, so gute Ideen habt, spannende Themen findet, gelegentlich über meine Kommas schaut, den Lesern helft oder Freude macht und am Ende den Untergang des Abendlandes mit hinauszögern helft.

Über den Autor

Reinhard Hoffmann

Mit einem Lebenslauf, wie er nicht im Buche steht, und der eigenen Erfahrung, nach dem Zweitstudium eine längere Bewerbungsphase durchgestanden zu haben, ist Reinhard nicht der Standard-Personaler. Typische Fragen, Zweifel und Unsicherheiten eines Bewerbers kennt er gut und sieht seine Mission darin, zu berichten, worum es bei der Personalarbeit tatsächlich geht. Uns steht die Tür zum Chefbüro immer offen, mit Rat und Tat unterstützt uns Reinhard nicht nur bei der Bewerbersuche.