(Neue) Arbeitswelt

Digitale Arbeitswelt – Wohin geht die Reise?

Quelle: mariajohn.de
Geschrieben von Benjamin Brückner

Heute dürfen wir euch mal wieder einen interessanten Gastartikel präsentieren. Bühne, bzw. Blog :), frei für Benjamin Brückner…

Die Arbeitswelt befindet sich in einem ständigen Wandel, wie die Digitale Revolution deutlich zeigt. In diesem Zusammenhang haben sich im Web 2.0 viele Jobmöglichkeiten wie die des Social Media Managers oder des Corporate Bloggers ergeben. Doch welche Tendenzen gibt es noch und welche Chancen bieten sich Bewerbern?

Enorme Vernetzung

Die hochmediale Vernetzung als Ergebnis der Digitalen Revolution vereinfacht den Austausch von Bildern, Texten, Gedanken und Gefühlen enorm. Jeder kann auf YouTube seine Videos hochladen, auf Facebook Urlaubsbilder einstellen und via Twitter aus dem eigenen Alltag berichten. Ob die entsprechenden Informationen immer interessant sind, sei dahingestellt. Wir sind jedoch vernetzt wie nie zuvor und können diese Errungenschaft auch in beruflicher Form mit Business-Netzwerken wie XING und LinkedIn nutzen.

Längst ist es zur Normalität geworden, via Smartphone Mails zu checken und zu senden, den Kontostand abzufragen und über Messenger dauerhaft mit unseren Freunden verbunden zu sein. Auch das Bloggen ist seit einigen Jahren fest in Deutschland etabliert, was jedem Bewerber zugutekommt. Einige Blogger verzeichnen derart hohen Traffic, dass sie sich als digitale Nomaden selbstständig machen.

Der digitale Nomade

Der digitale Nomade ist ein Weltenbummler, der mit Laptop und Smartphone ausgerüstet von unterwegs aus sein Geld verdient. Ob als Texter, Webdesigner, Blogger oder Programmierer: Digitale Nomaden sind in zahlreichen Sparten zu finden. Logischerweise sind unter ihnen viele Reiseblogger – sie schreiben ihre Artikel an fernen Stränden und laden Schnappschüsse mit dem WLAN eines Cafés in fremden Städten hoch. Der digitale Nomade ist ein sehr spannendes Berufsbild, dem sich mit Sicherheit noch viele weitere Blogger anschließen werden. Vorausgesetzt natürlich, der Blog läuft so gut, dass er sich ausreichend monetarisiert.

Marketing und Netzwerke

Schon jetzt sind neue Jobs wie der des Social Media Managers unentbehrlich. Heutzutage gehört Marketing über soziale Netzwerke einfach dazu, um bekannt zu werden. Derzeit organisieren sich die meisten User zwar bei Facebook und Twitter, allerdings sind dies nicht die einzigen Plattformen, die sich entwickeln. Insbesondere die immer wieder aufflammenden Debatten um die Datensicherheit könnten zu Massenabwanderungen der Nutzer hin zu dezentralen Netzwerken wie z.B. Diaspora führen. Wahrscheinlich fehlt noch der endgültige Weckruf, bei dem die Mehrheit der User sich dazu entscheidet, zu einem Netzwerk mit mehr Respekt vor der Privatsphäre seiner Nutzer zu wechseln.

Bloggen und Bewusstsein

Immer mehr Unternehmen beschäftigten Corporate Blogger, meist auf Honorar-Basis, was diesen wiederum die Möglichkeit gibt, als digitale Nomaden unterwegs zu sein. Wir haben es mit einer Bandbreite von sich gegenseitig beeinflussenden Tendenzen zu tun. Technologische Weiterentwicklung ist eine Sache, jedoch hängt die Zukunft stark vom Bewusstsein der Internet-User ab. So wie es seit einigen Jahren ein größeres Bewusstsein bei der Ernährung gibt, könnte es bald schon ein größeres Bewusstsein für die eigenen Daten geben, wodurch wiederum die Wirtschaft beeinflusst wird. Längst sind die Bürger im Zuge der NSA-Affäre aufmerksamer beim Thema Datenschutz und Privatsphäre geworden.

Spannende Jobs

Der digitale Nomade ist nur ein Beispiel für neue Entwicklungen. Im Folgenden sind ein paar Berufe aufgelistet, die ich in diesem Zusammenhang ebenfalls für erwähnenswert halte:

Digitale Erbverwalter

Einige Firmen haben es sich zur Aufgabe gemacht, die digitalen Hinterlassenschaften von verstorbenen Personen zu verwalten. In Zeiten, in denen die meisten von uns mehrere Mail-Accounts und IDs bei Skype, Twitter, Facebook, Google+, etc. haben, ist der Umfang der Daten, die zum Lebensende zurückbleiben, gewaltig. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass sich derartige Daten und Konten über Jahrzehnte ansammeln.

Content-Manager

Fast schon ein Klassiker unter den neuen Berufen der Digitalen Revolution: Content-Manager kümmern sich, wie ihr Name schon verrät, um den Content von Webseiten. Sie überprüfen und gestalten Inhalte wie Texte, Fotos, Videos, kurz gesagt – alles, was auf eine Homepage gehört. Content-Manager arbeiten häufig auf mehreren Ebenen innerhalb eines Content Management Systems, z.B. als Administratoren, Verleger, Gegenleser, Programmierer und Autoren.

Feel-Good-Manager

Diese haben zwar wenig bis gar nichts mit digitaler Arbeit zu tun, aber sie sind eine skurrile Berufsgruppe, die einen Blick wert ist. Feel-Good-Manager haben die Aufgabe, die Belegschaft zu amüsieren, um das Arbeitsklima zu verbessern. Die Logik dahinter: Mitarbeiter würden zu selten von ihren Chefs gelobt und ihre Leistung zu wenig anerkannt. Ob ein Feel-Good-Manager etwas daran ändern kann, oder die betreffenden Chefs vielleicht eher ihren Umgang mit den Mitarbeitern ändern sollten – diese Einschätzung sei jedem selbst überlassen.

Growth Hacker

Klingt erst einmal bedrohlich, ist für viele Startups jedoch unverzichtbar: Der Growth Hacker ist ein Marketing-Genie, das immer auf der Suche nach kreativen Wegen ist, Dienstleistungen bzw. Produkte strategisch perfekt zu positionieren. Growth Hacker sind Experten in den Bereichen Suchmaschinenoptimierung und Online-Marketing. Die besondere Herausforderung der Growth Hacker ist es, maximales Wachstum bei minimalen Kosten zu erreichen. Den meisten Startups fehlt anfangs das Budget für umfassende Werbekampagnen, weshalb der Growth Hacker clever um die Ecke denken muss.

Weite Verzweigungen

Im Laufe der Digitalen Revolution ist eine Vielzahl von neuen Jobs dazu gekommen. Genauso dynamisch wie das Internet, sind aber auch die User selbst. Sie entscheiden letztendlich, in welche Richtung sich das Web und mit ihm die Berufsbilder entwickeln. Vom digitalen Nomaden hin zum digitalen Nachlassverwalter stehen aber schon jetzt spannende Optionen zur Verfügung.

Illustration von: Maria John Artwork

Über den Autor

Benjamin Brückner

Benjamin Brückner ist Schriftsteller und Texter mit Leib und Seele. Während und nach seinem Philosophie-Studium an der Uni Leipzig war er unter anderem bereits als Redakteur für mephisto 97.6 und die ARD tätig. Seit 2013 arbeitet Benjamin Brückner als freier Texter, betreibt einen eigenen Blog (www.benjamin-brueckner.de) und verfasst seit 2015 auch für uns den einen oder anderen Blogartikel.