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Warum sich ein eigener Blog lohnt

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Geschrieben von Benjamin Brückner

Hinter dieser Frage soll heute das Medium, welches wir selbst so akribisch pflegen, in der Betrachtung stehen. Schriftsteller und Texter Benjamin Brückner, selbst Blogger mit Leib und Seele auf benjamin-brueckner.de, erläutert, warum sich nicht nur für Unternehmen ein eigener Blog lohnt…

Seit Jahren wächst die Blogger-Szene in Deutschland rasant an. Unternehmen setzen massiv auf die Schärfung der Corporate Identity durch dieses dynamische Medium. Doch auch Bewerber können mit einem hochwertigen Blog punkten.

Wozu ein Blog?

Viele Leser fragen sich wohl, warum man sich zusätzlich zu den alltäglichen Verpflichtungen einen Blog aufbürden sollte. Und diese Frage ist durchaus berechtigt, denn ein Blog bedeutet viel Arbeit und erfordert Durchhaltevermögen, um konstant hochwertige Qualität zu liefern. Doch sind das nicht genau die Eigenschaften, die Personaler sich von Bewerbern wünschen? Ein eigener Blog ist ein hervorragendes Mittel, um Bewerbungen durch einen professionellen Web-Auftritt zu ergänzen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie mit einem interessanten Blog online auf sich aufmerksam machen. Vielleicht landet ein Personalverantwortlicher durch Web-Recherche bei Ihnen und möchte Sie anschließend engagieren? In diesem Fall mussten Sie nicht einmal aktiv Bewerbungen schreiben. Die Angebote kommen (genug Traffic vorausgesetzt) von selbst auf Sie zu. Bis dahin ist es natürlich ein langer Weg und eine Garantie dafür gibt es nicht. Doch mit jedem guten Beitrag, den Sie verfassen, steigern Sie Ihre Sichtbarkeit und damit auch Ihre Marktchancen.

Das passive Portfolio

Ein gut geführter und gestalteter Blog ist mehr als nur ein netter Zeitvertreib. Mit einem modernen, aktuell gehaltenen Weblog zeigen Bewerber, dass sie den Umgang mit z.B. Content Management Systemen beherrschen. Doch weitaus wichtiger ist, dass Sie so eine eigenständige und selbstmotivierte Arbeitsweise demonstrieren. Denn auch Personaler wissen: Um einen ansprechenden Blog zu führen bedarf es viel Arbeit.

Blogger bauen sich also nicht nur eine Stammleserschaft, sondern auch eine Vielzahl von Referenzen auf, die ich als „passives Portfolio“ bezeichne. Passiv deshalb, weil aufwändige Vorbereitungen wie das seitenlange Ausdrucken von Arbeitsproben entfallen: Alles ist bereits gut geordnet und ständig auf der Webseite verfügbar. In der Offline-Welt können Sie durch eine geschmackvolle Visitenkarte oder im Anschreiben der Bewerbung auf Ihren Blog hinweisen.

Worüber soll ich schreiben?

Viele Menschen verwerfen die Idee eines eigenen Blogs, weil sie glauben, nichts Interessantes berichten zu können. Ich habe das schon oft gehört und bei genauerem Nachhaken gemeinsam mit diesen Personen festgestellt, dass dem nicht so ist. Im Gegenteil: Jeder von uns hat einen eigenen Blick auf bestimmte Dinge und wertvolle Erfahrungen (seien es berufliche oder z.B. zwischenmenschliche), die er in Beiträgen an andere, dankbare Leser weitergeben kann. Sollten Sie ein Nischenthema haben, umso besser. Zeigen Sie, dass Sie auf Ihrem Gebiet ein Experte sind – die Netzcommunity wird es Ihnen danken.

Mit einem Blog geben Sie Einblicke in einen Bereich des Lebens, den viele Leser vermutlich nicht kennen. Sie unterstreichen damit Ihre Kompetenz und zeigen dies auch potenziellen Arbeitgebern. Denken Sie vor der Erstellung eines Blogs darüber nach, welche Themen Sie behandeln wollen. Je konkreter Ihre Vorstellungen sind, desto besser. Sie müssen jedoch nicht auf Anhieb Einfälle für 20 Artikel haben. Für den Anfang genügt es, ein paar Ideen zu sammeln und den Blog mit mindestens fünf Beiträgen zu starten.

Regelmäßige Pflege

Das A und O eines guten Blogs ist dessen Kontinuität. Das gilt ganz besonders dann, wenn Sie sich in Bewerbungen auf Ihre Webpräsenz beziehen. Es macht keinen guten Eindruck, wenn Personaler Ihren Blog besuchen und der letzte Eintrag mehrere Monate her ist. In Ausnahmefällen mag das nicht weiter schlimm sein, doch ein Blog lebt in der Regel von seiner Lebendigkeit und den aktuellen Inhalten.

Achten Sie hierbei auf Ihre Thematik und bedenken Sie: Qualität geht immer vor Quantität. Bloggen Sie lieber nur alle 1 – 2 Wochen und dafür richtig gut, als jeden Tag mit drei schlechten Beiträgen. Mit einem konstant gepflegten Blog schulen Sie Ihre Schreibfähigkeit, Ihre Konzentration und Ihre Selbstorganisation. Bedenken Sie auch, dass sich nicht jeder Blog für eine Bewerbung eignet. Die Inhalte sollten einen Mehrwert bieten und zum Niveau der gesuchten Jobs passen.

Gastartikel

Gastartikel sind ein umfangreiches Thema für sich, deshalb werde ich an dieser Stelle nur kurz darauf eingehen. Das Schreiben von Gastartikeln hat viele Vorteile. Zum einen machen Sie Ihren Blog bekannter. Zum anderen zeigen Sie Personalern, dass Sie fähig sind, Kooperationen aufzubauen und zu unterhalten. Wer Gastartikel bei seriösen und besucherreichen Blogs schreibt, weist eine hohe Kompetenz auf und macht sich somit attraktiver für den Arbeitsmarkt.

Bevor Sie über Gastartikel nachdenken, sollten Sie jedoch erst einmal Ihren eigenen Blog füttern. Somit steigen die Chancen, eine Zusage von professionellen Bloggern zu erhalten. Bewerben Sie sich bei themennahen Bloggern, um die Wahrscheinlichkeit für eine Kooperation zu erhöhen.

Fazit

Mit einem eigenen Blog bauen Sie ein passives Portfolio auf, in dem Sie wesentliche Arbeitsmarkt-Qualitäten wie Durchhaltevermögen, Selbstorganisation, Originalität und Expertise zeigen. Darüber hinaus erhöhen Sie die Chancen, von Personalern gefunden und von größeren Webblogs ernst genommen zu werden. Durch hochwertigen Content in Ihrem Blog unterstreichen Sie ihre Expertise und tragen außerdem zur Pflege der Netzkultur bei.

Über den Autor

Benjamin Brückner

Benjamin Brückner ist Schriftsteller und Texter mit Leib und Seele. Während und nach seinem Philosophie-Studium an der Uni Leipzig war er unter anderem bereits als Redakteur für mephisto 97.6 und die ARD tätig. Seit 2013 arbeitet Benjamin Brückner als freier Texter, betreibt einen eigenen Blog (www.benjamin-brueckner.de) und verfasst seit 2015 auch für uns den einen oder anderen Blogartikel.