Bewerbung & Interview

Warum?

Das ist, glaube ich, die häufigste Frage, die ich in Vorstellungsgesprächen stelle. Damit will ich eigentlich nicht die Rolle des nervenden Personalers schlüpfen, sondern den Bewerber besser kennen lernen. Denn das ist ja das eigentliche Ziel des Gesprächs. Und da können solche „Warum?“-Fragen schon viel helfen, oder?!

Als ich noch in der Rolle des Bewerbers war, habe ich mich oft gefragt, was der tiefere Sinn eines Vorstellungsgesprächs ist, denn über mich als Person steht ja schon alles wichtige im Lebenslauf. Es war mir schon klar, dass solch ein Gespräch dem besseren Kennenlernen auf beiden Seiten dienen sollte, wobei ich mir mehr darunter die Art Stressgespräche vorstellte, die ich bis heute noch nicht geführt habe und die ich als Bewerber auch noch nie durchleben musste. Meistens hatte ich eher das schöne Gefühl, dass die Personaler tatsächlich ein Interesse daran hatten, mich kennen zu lernen. Und wie ich später herausfand, hängt das ganz eng mit der Warum-Frage zusammen.

Denn natürlich können wir Lebensläufe lesen und uns somit schon mal einen ersten Eindruck holen. Doch das allein reicht ganz oft nicht. Davon mal abgesehen, dass nicht jeder Bewerber alle relevanten Informationen über sich im Lebenslauf verpackt, gibt ein Vorstellungsgespräch noch mal die Gelegenheit ein bisschen hinter die einzelnen Lebensstationen zu blicken. Ganz wichtig ist mir dabei immer die Motivation des Kandidaten:

Warum hat er sich für dieses Studium entschieden?

Warum hat er ausgerechnet bei Firma xyz ein Praktikum gemacht?

Warum hat er keine Auslandserfahrung gesammelt?

Genau solche oder ähnliche Fragen kann man sich auch im Vorfeld zu einem Gespräch mal stellen. Denn wenn man mit solch einer Frage konfrontiert wird, ist es ein bisschen dünn mit „Weil’s mich interessiert hat“ zu antworten. Klar, Interesse spielt bei Entscheidungen immer eine große Rolle. Aber was war genau die Motivation, dass man diese oder jene Entscheidung in seinem Leben gefällt hat? Wenn man sich damit mal auseinandersetzt, fängt man nämlich an auch mal über sich nachzudenken und auf die Vergangenheit etwas reflektierter zurückzublicken.

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