Bewerbung & Interview

Bewerbungsfoto – wie macht man es richtig?

Ein geeignetes Bewerbungsfoto zu finden ist manchmal gar nicht so leicht. Was zieht man an, was macht man mit seinen Haaren, geht man zum Fotografen oder nimmt man das Lieblingsbild aus dem letzten Urlaub? Ganz einfach ist es dann doch nicht mit dem Foto auch wenn schon länger die Debatte über die Notwendigkeit eines Bewerbungsfotos läuft.

Warum ein Bewerbungsfoto?

Sicherlich ist das Aussehen eines Kandidaten (es versteht sich von selbst, dass damit sowohl die weibliche als auch die männliche Form gemeint ist :-)) unwichtig für die meisten Stellen, jedoch wird man als Personaler oft stutzig, warum kein Bild mit der Bewerbung verschickt wurde. Mit einem Foto bekommt man den ersten subjektiven Eindruck und kann vielleicht da schon einschätzen, ob der Bewerber ins Team passt oder nicht. „Das ist ja oberflächlich“, würden viele sagen – ich bin aber der Meinung, dass ein Bewerbungsfoto auf jeden Fall von Vorteil ist. Ich erinnere mich oft an den ein oder anderen Bewerber anhand seines Bewerbungsfotos. Ich sehe das Bild und weiß sofort, was in seinem Lebenslauf stand und für welche Stelle er sich beworben hat. Das ist bei vielen Bewerbungen sehr nützlich und so bleibt der Bewerber immer in Gedächtnis. Ein nettes Lächeln kann auch Dämme brechen.

Bewerbungsfoto muss nicht teuer sein

Inzwischen habe ich viele Fotos gesehen. Es gibt gute und weniger gute Beispiele für ein Bewerbungsfoto. Ich kann verstehen, wenn man kein Geld für einen Fotografen ausgeben will und ein Foto zu Hause schießt oder in seinen Fotoordnern stöbert. Dieses auserwählte Bild sollte aber auch ordentlich aussehen. Viele versuchen den Hintergrund auszuschneiden und oft gelingt das nur befriedigend und wirkt sehr unprofessionell. Andere machen sich gar nicht erst die Mühe und man kriegt mit, wo sie im letzten Urlaub waren. Ganzkörperfotos sind auch unvorteilhaft und trotz angemessener Kleidung kriegt man mit, welche Tapete oder Bodenbelag der Bewerber zu Hause hat. Ich habe mein Foto auch zu Hause gemacht und mit etwas Zeit und vor allem mit fachkundiger Hilfe kann man das relativ schnell bearbeiten und die Tapete im Hintergrund verschwinden lassen.

Aktualität ist wichtig

Letztens haben wir eine Anfrage von einer Leserin bekommen, ob wir ihr einen Tipp zur Frisurveränderung geben können. Sie möchte gerne ihre Haare umfärben und fragt sich nun, ob sie danach gleich neue Fotos machen soll. Das ist natürlich schwierig. Ich würde sagen, man sollte schon darauf achten, dass die Ähnlichkeit beibehalten wird. Es könnte ganz schnell der Eindruck entstehen, dass das Bild nicht aktuell ist und derjenige sich nicht so viel Mühe mit seiner Bewerbung gegeben hat. Aktualität ist bei den kompletten Bewerbungsunterlagen sehr wichtig – das Datum sollte immer wieder aktualisiert werden, andererseits wirkt es sehr unpersönlich, da man das Gefühl bekommt, es wurde eine und dieselbe Bewerbung an viele Unternehmen geschickt und der Bewerber hat sich noch nicht mal die Zeit genommen, nochmals drüber zuschauen und den Namen des Ansprechpartners und das Datum zu aktualisieren. Öfters bewerben sich bei uns Leute zum zweiten oder dritten Mal und es liegen teilweise mehr als 3 Jahre zwischen den einzelnen Bewerbungen und trotzdem wird das Foto nicht geändert. Persönlich finde ich, dass der Personaler merken muss, dass der Bewerber sich Gedanken gemacht hat, sich hingesetzt hat und sich Zeit genommen hat für seine Bewerbung. Schließlich geht es um einen Job und und um seine berufliche Zukunft. Natürlich sollte dieses Vorhaben nicht am Foto scheitern oder gar an der Frisurfarbe 😉

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Über den Autor

Anna M

Anna war von März 2013 bis Ende 2014 im Bereich Recruiting bei uns tätig. Nach ihrem Magisterstudium in Slawistik, Romanistik und Auslandsgermanistik war sie zunächst als Vertrieblerin tätig. Am liebsten berichtete Anna über den Perspektivwechsel vom Bewerber zum Personaler und ihre oft amüsanten Erfahrungen aus dem Arbeitsalltag.