(Neue) Arbeitswelt

Meine erste Visitenkarte

Ja, wir hatten die Diskussion auf der Etage, und ja, ich weiß, man kann sich Visitenkarten mit allem möglichen Schnulli im Internet bestellen. Trotzdem. Meine erste richtige Visitenkarte, nicht mit „beste Enkelin der Welt“ oder so ‘nem Zeug, sondern mit Marketing für die TowerConsult, Telefonnummer und Mailadresse bedruckt. Ich finde das aufregend und als ich den Stapel letztens in der Hand halten durfte, habe ich mich gefreut. Findet es, wie ihr wollt, ich habe mich gefreut.

Ist das jetzt ein Statussymbol für mich? Hmm, keine Ahnung. Ich freue mich vor allem, weil Visitenkarten für mich irgendwie zum Berufsleben dazu gehören und somit ein weiterer Schritt aus dem Studentendasein sind. Die Firma würde sowas auch nicht bezahlen, wenn ich nächste Woche gehen müsste. Das ist immer noch neu für mich und fühlt sich gut an. Aber ein Statussymbol ist so eine Visitenkarte nicht für mich.

Viel interessanter finde ich, wie man jetzt eigentlich mit so einem Ding umgeht. Ich möchte sie ja nicht zum Spaß mit mir rumtragen. Wie erkenne ich den richtigen Zeitpunkt und was mache ich eigentlich, wenn ich meine Visitenkarte jemandem in Hand drücke? „Hier haste“, ist sicher nicht angebracht. Ihr ahnt es sicher schon, ich habe mich mal umgehört.

Was gilt es im Zusammenhang mit Visitenkarten zu beachten?

  • Zustand:

Dieser sollte unbedingt tadellos sein. Karten mit Flecken, Rissen oder Knicken kommen nicht gut an. Auch handschriftliche Änderungen sind ein absolutes „no-go“. Damit nichts mit den Karten passiert, sollten sie vielleicht in einem Etui aufbewahrt werden. An Leute, die mich demnächst beschenken wollen – sowas habe ich noch nicht. 😉 Ach ja, aktuell sollte eine Visitenkarte natürlich auch sein.

  • Zeitpunkt der Übergabe:

Kommt man als Gast in ein Unternehmen, übergibt man gleich am Anfang, zur Begrüßung seine Visitenkarte. Stößt man hingegen zu einer Gruppe im Gespräch hinzu, empfiehlt es sich mit der Übergabe bis zum Ende des Gespräches zu warten. Die Betonung liegt außerdem auf „Übergabe“. Ein lässiges über den Tisch werfen, ist nicht angebracht.

  • Form der Übergabe:

Ist eine Hierarchie erkennbar, erhält zuerst die Person eine Visitenkarte, die den höchsten Rang hat. Ist man unsicher bezüglich der Rangfolge, empfiehlt es sich von einer Seite beginnend seine Karten zu verteilen. Es sollten dann aber auch wirklich alle Beteiligten eine Karte bekommen. Wichtig, schaut einer Person bei der Übergabe in die Augen und überreicht die Karte so, dass diese sie auch direkt lesen kann.

  • Umgang mit fremden Visitenkarten:

Sofort in die Hosentasche stecken, kommt nicht gut an. Auch die Visitenkarten anderer sollten „gewürdigt“ werden. Nehmt euch ein paar Sekunden und lest den Aufdruck. Legt die Karten in einem Meeting auf den Tisch, so seid ihr was Namen und Ansprache angeht auf der sicheren Seite. Vergesst aber im Anschluss nicht, die Karte auch einzupacken. Es gehört sich übrigens auch nicht, Notizen zur Person auf der Karte zu vermerken.

So viel zum Umgang mit Visitenkarten. So richtig verteilen konnte ich meine übrigens noch nicht. Mein Opa hat aber schon eine bekommen. Und der hat sich mindestens so gefreut wie ich. Wenigstens einer. Er braucht es auch nicht gedruckt „Beste Enkelin der Welt“, er weiß es auch so. 😛

Über den Autor

Anna

Anna, unsere „Frau fürs Schöne“, war bis November 2016 verantwortlich für alles rund ums Personalmarketing. Als studierte Kommunikationswissenschaftlerin mit Nebenfach Psychologie kam sie 2013 zu uns ins Team. Seitdem berichtete sie über den Weg vom Berufsanfänger zum "Experten" und schrieb mit Einfühlungsvermögen über die Höhen und Tiefen bei der Jobsuche und im Arbeitsalltag. Im Büro versorgte Hobbyköchin Anna uns mit den neusten Rezepten, flotten Sprüchen und viel guter Laune.