(Neue) Arbeitswelt

Home Office Jobs – Pyjamaparty oder harte Arbeit?

Arbeitsatmosphäre, Quelle: Unsplash/pixabay.com
Geschrieben von Anna M

Home Office Jobs, ganz bequem von zu Hause, lukrativer Zusatzverdienst, Nebenjob, Abendjob…wir alle kennen diese Stellenangebote und manchmal fragt man sich, was da wirklich dahinter steckt. Grundsätzlich klingt das nach einer super entspannten Alternative zum „normalen“ Job, bei dem man 40 Stunden/Woche ins Büro gehen muss, im schlimmsten Fall noch ewig mit den Öffentlichen unterwegs ist oder pendeln muss, sich ordentlich anziehen muss ;-), sich mit Kollegen rumärgern muss oder andere unangenehme Dinge befolgen und einhalten muss. Warum arbeiten wir nicht alle von Zuhause aus, lassen unseren Pyjama an, machen uns einen Kaffee, setzten uns auf den Balkon und genießen die Sonne – so macht Arbeit Spaß, oder doch nicht?

Kennt ihr noch die Anzeige aus der Zeitung – „Kugelschreiber montieren“ von Zuhause, lukrativer Nebenverdienst? Als ich noch Schülerin war, fand ich das total spannend. Man kann seine Lieblingsserien gucken, Kugelschreiben zusammenschrauben, zwischendurch andere Sachen erledigen und keiner nervt dich! SUPER JOB! Dann gab es aber auch ziemlich zwielichtige Anzeigen, bei den man sich schon denken konnte, welche tollen Aufgaben auf einen, oder meistens „auf eine“ (weil nur Frauen gemeint wurden), zukommen würden.

Inzwischen gibt es andere Jobs, die man problemlos von Zuhause machen kann und für die man sich auch nicht schämen muss. Vor allem in der IT Branche werden immer Fachkräfte gesucht, die nicht zwingend im Büro anwesend sein müssen. Entwickler und Programmierer kriegen ihre Aufgaben und können diese im Pyjama auf der Couch erledigen. Natürlich haben auch diese Jobs ihre Tücken. Strenge Selbstdisziplin, organisatorisches Geschick und eigenständiges und konzentriertes Arbeiten sind maßgeblich und nicht wegzudenken. Wer seinen Tag nicht gut organisieren und strukturieren kann, ist für diese Art von Arbeit nicht gut geeignet. Dafür muss man der Typ sein. Außerdem muss man dieses „Alleinsein“ auch mögen. Ich könnte nicht von Zuhause arbeiten. Ich brauche, feste Strukturen, Arbeitszeiten, Tapetenwechsel, Absprachen, Meetings, meine Mittagspause mit den Kollegen oder Freunden und vor allem brauche ich dieses Feierabendgefühl. Die Arbeit ist getan, ich kann nach Hause gehen und alles hinter mir lassen. Das stelle ich mir bei Home Office etwas schwierig vor. Die Übergänge sind fließender, die Arbeitsräume sind das Zuhause und keiner ist da, um die Probleme und Ideen ad hoc mit einem zu besprechen. Man ist viel mehr auf sich allein gestellt und muss auf schnelle Hilfe verzichten. Dafür muss man auch der Typ sein.

Was haltet ihr davon und würdet ihr das gerne ausprobieren? Welche Home Office Jobs habt ihr schon gemacht und welchen Rat könnt ihr geben?

 

Über den Autor

Anna M

Anna war von März 2013 bis Ende 2014 im Bereich Recruiting bei uns tätig. Nach ihrem Magisterstudium in Slawistik, Romanistik und Auslandsgermanistik war sie zunächst als Vertrieblerin tätig. Am liebsten berichtete Anna über den Perspektivwechsel vom Bewerber zum Personaler und ihre oft amüsanten Erfahrungen aus dem Arbeitsalltag.