Die meisten Frauen, die eine Karriere in der IT starten wollen, scheitern nicht am Studium. Vielmehr besteht die wahre Herausforderung darin, sich nach dem Studienabschluss zu profilieren.
Laut einer Studie waren im Jahr 2013 22,5 % der Informatik-Studenten weiblich. Der Branchenverband Bitkom freut sich bereits darüber, dass die Initiativen, Mädchen und junge Frauen für die IT zu begeistern, endlich erfolgreich sind. Dennoch beträgt der Frauenanteil in Unternehmen der Informationstechnologie magere 14 %.
Woran liegt das?
Man könnte denken, es liege an dem alten Stereotyp des technisch begabten Mannes und der Frau mit ausschließlicher Sozialkompetenz. Oder liegt es an dem veralteten Bild eines Computer-Nerds, der im dunklen Kämmerchen vor sich hin vegetiert? Völliger Quatsch – nichts weiter als Klischees. Denn IT-Fachkräfte haben oftmals viel Kundenkontakt und begeben sich auf Geschäftsreisen und zu Meetings.
Extrakurse für Frauen, weil sie keine Ahnung haben?
Der Grund, warum die Zahl der Frauen in der Informationstechnologie nur langsam ansteigt, ist, dass Mädchen und junge Frauen nur sehr zögerlich an technische Dinge herangeführt werden. Beispielsweise gibt es an manchen Fachhochschulen und Universitäten spezielle Einführungskurse in den mathematisch-technischen Fächern. Und das insbesondere für Frauen. Wenn man sowas liest, hat man doch als Frau überhaupt keine Lust mehr, Informatik zu studieren.
Dazu kommt, dass Frauen in „technischen Männerberufen“ immer noch nicht als vollwertige Kollegin angesehen werden. Einige Frauen, die in den IT-Abteilungen der Unternehmen „angekommen“ sind, berichten davon, dass die männlichen Kollegen ihnen gern Steine in den Weg legen. Auch wird einer Frau, die in der Informationstechnologie tätig ist, gerne nachgesagt, dass der Beruf nicht passt und sie besser hinter dem Herd aussehen würde.
Arbeitgeber wollen Frauen für die IT begeistern
Dennoch gibt es bereits viele Firmen, welche auf die IT spezialisiert und gewillt sind, für Frauen bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Neben der Unterstützung der Kinderbetreuung setzen sich Unternehmen für Gleichheit zwischen Mann und Frau beim Gehalt ein. Google bietet beispielsweise spezielle Stipendien für talentierte Studentinnen an. Und IBM hat ein Gremium zur Frauenförderung und Chancengleichheit, das German Women´s Leadership Council (GWLC), ins Leben gerufen.
Egal ob Mann oder Frau, jeder sollte den Beruf ausüben, der einem am besten gefällt und am meisten Spaß macht. Auch sollte man sich seinen Traum nicht durch die Arbeitskollegen oder –kolleginnen vermießen lassen.
Und mal ganz ehrlich, wo wäre die Informationstechnologie heute, ohne die Pionierin der Informatik, Grace Hopper? 🙂