Körper, Geist & Job

Emotionale Intelligenz –
Schlüssel des Erfolgs?

Emotionale Intelligenz; Quelle: pixabay/pixabay.com
Geschrieben von Marie

In einigen Stellenanzeigen wird in letzter Zeit immer öfter emotionale Intelligenz gefordert. Ich bin auf diesen Begriff im Rahmen einer Fernsehserie aufmerksam geworden. In der Serie geht es um ein Team von hochintelligenten Menschen, die im Auftrag von Homeland Fälle lösen. Leider fehlt den meisten Mitgliedern des Teams die Fähigkeit Empathie für ihre Mitmenschen zu empfinden. Aus diesem Grund gibt es im Team ein weiteres Mitglied, was zwischen den Intelligenzbestien und den “normalen Menschen“ vermittelt. Die Serie vermittelt den Eindruck, dass der EQ (der emotionale Intelligenzquotient) und der IQ (Intelligenzquotient) eher gegensätzliche Erscheinungen sind. Sind diese beiden Begriffe nicht auch schon von Natur aus, Dinge, die sich fast schon gegenseitig ausschließen?

Was ist der EQ?

Die ersten Forscher, die sich mit der Thematik beschäftigten, waren John D. Mayer und Peter Salovey im Jahr 1990. Sie fanden heraus, dass zusätzlich zum IQ auch der EQ als Maßstab für Erfolg genutzt werden sollte. Die emotionale Intelligenz umfasst keine numerischen oder mathematischen Kompetenzen, sondern zahlreiche Fähigkeiten, die mit der Empfindung der Menschen einhergehen wie beispielsweise Empathie, Kommunikationsfähigkeiten, Menschlichkeit oder Höflichkeit.
Menschen die eine hohe emotionale Intelligenz besitzen, sind in der Lage nicht nur fremde Gefühle einschätzen und beeinflussen zu können, sondern auch die eigenen.

Die fünf Dimensionen

Allgemein gibt es fünf Elemente der emotionalen Intelligenz:

  • Selbstwahrnehmung
    beinhaltet die realistische Einschätzung der eigenen Persönlichkeit, inklusive aller Ziele, Motive, Fähigkeiten, Stärken und Schwächen und damit verbundenen Gedanken und Gefühle
  • Selbststeuerung
    beinhaltet die Fähigkeit eigene Gefühle und Stimmungen (meist durch einen inneren Dialog) beeinflussen und bewusst steuern zu können
  • Motivation
    ist die Fähigkeit auch in schwierigen, frustrierenden Situationen die Kraft und Begeisterung zum Weitermachen aufzubringen, dies ist meist mit einer hohen Frustrationstoleranz verbunden
  • Empathie
    ist das Mitgefühl oder Einfühlungsvermögen, also die Fähigkeit Gefühle (die meist nonverbal kommuniziert werden) von Anderen richtig wahrzunehmen und entsprechend zu reagieren
  • Soziale Kompetenz und Kommunikationsfähigkeiten
    ist die Fähigkeit Beziehungen und Kontakte zu knüpfen und diese auch aufrecht zu erhalten, das ist in enger Verbindung mit der Kommunikation, der Fähigkeit sich verständlich auszudrücken aber auch dem anderen aufmerksam zuzuhören und dies zu verarbeiten.

 

Emotionale Intelligenz am Arbeitsplatz

Im Berufsleben sind Menschen mit einem höheren EQ meist erfolgreicher, da sie in der Mitarbeiterführung und in Verhandlungen kompetenter und zielgerichteter agieren. Sie besitzen das nötige Fingerspitzengefühl im Umgang mit ihren Mitmenschen.

Der häufigste Anwendungsbereich bei dem ein hoher EQ im Berufsalltag von Vorteil sein kann, ist die Teamarbeit. Mitarbeiter müssen sich in der internationalen Geschäftswelt auch in Menschen hineinversetzen können, die sich in Werten, Vorstellungen und auch im Umgang mit Gefühlen stark unterscheiden. Emotional intelligente Mitarbeiter tolerieren die Meinungen anderer und gehen kompetenter mit Kritik um. Außerdem können sie sich und andere besser motivieren, eine wichtige Eigenschaft für Führungskräfte.

Miss es oder vergiss es?

Leider fehlt dem EQ (im Gegensatz zum IQ) aufgrund des nicht-numerischen Charakters noch die Möglichkeit der Messbarkeit und damit auch des Vergleichens. Es kann lediglich eine Einschätzung auf Basis der fünf Elemente erfolgen. Diese kann meist auch schon in Vorstellungsgesprächen durch gezielte Fragen oder non-verbale Kommunikation beurteilt werden.

Natürlich ist es mit den Emotionen wie mit allem: es sollte ein gesundes Maß sein. Denn auch zu viele Emotionen können sich belastend auf denjenigen auswirken und Stress verursachen. Dies passiert, da Emotionen insgesamt viel Kraft kosten. Wird man „zu“ mitfühlend, steigt das Stresslevel und das kann die Produktivität verringern. Besonders für Führungskräfte kann dies unter Umständen zum Belastungstest werden. Die emotionale Intelligenz ist somit nicht der einzige Schlüssel zum Erfolg, aber ein nützliches Hilfsmittel um im Berufsalltag bestehen zu können.

Über den Autor

Marie

Marie war seit 2016 im Team und kümmert sich um alle Themen, die für das Personalmarketing von Interesse sind. Im Blog stellt sie u.a. die neusten Trends aus Marketing und HR vor.