Der Wettbewerb verlagert sich ins Ausland
Immer mehr mittelständige Unternehmen widmen sich der Rekrutierung von Fach- und Führungskräften aus dem Ausland. Das Businessnetzwerk LinkedIn führte dazu im vergangenen Jahr eine Studie durch. Damals haben wir diese kurz angekündigt und inhaltlich aufgegriffen. Aufgrund der Präsens des Themas schauen wir uns die drei entscheidenden Erkenntnisse noch einmal genauer an. Verbildlicht findet ihr alle Inhalte in der Infografik ganz unten.
Vor allem in IT und Controlling herrscht zunehmend nicht gedeckter Bedarf an Fachkräften
Was mittlerweile aus dem Jahresbericht 2017 der IHK zum Fachkräftemangel in der IT-Branche hervorgeht, wird durch unsere im letzten Jahr vorgestellte Studie komplettiert: Vor allem nach Mitarbeitern in IT, Telekommunikation und Controlling scheint man sich intensiv im Ausland umzusehen. Unternehmen wollen neue Stellen schaffen, doch der Mangel an Fachkräften setzt Grenzen.
Am heimischen Markt finden 61 % der in der Studie befragten Mittelständler nicht ausreichend qualifizierte Mitarbeiter. Auch planen 42 % der Großunternehmen, mehr ausländische Mitarbeiter einzustellen. Der Grund? Die Digitalisierung, durch die Unternehmen ihre Kompetenzen erweitern müssen und deren Mangel ihnen zu schaffen macht. Hauptgrund jedoch sind Fähigkeiten in Wissens- und Veränderungsmanagement sowie Programmierverständnis, welches sich im Ausland schlicht leichter finden lässt. Inländische Fachkräfte hingegen punkten laut Befragung mit Unternehmergeist, Netzwerkfähigkeit und Führungskompetenz.
In West-und Südeuropa wird man auf der Suche fündig
Die Mehrheit der Befragten Unternehmen rekrutiert aus Ländern wie Frankreich, Großbritannien und Belgien. Doch auch Nicht-EU-Länder wie die Türkei, die Schweiz oder Norwegen sind entscheidend bei der Suche nach geschultem Fachpersonal. Zunehmend geplant, so geben die Unternehmen an, sind weiterhin Einstellungen aus EU-Ländern. Dabei werden in erster Linie Berufseinsteiger oder Bewerber mit 1-5 Jahren Berufserfahrung herangezogen.
Die wichtigste Quelle zur Rekrutierung sind soziale Netzwerke
Erstaunlich große Bedeutung kommt dabei den sozialen Netzwerken zu. Facebook, Google+, LinkedIn oder Xing sind jetzt und in Zukunft der meist genutzte Weg, Fachkräfte auf sich aufmerksam zu machen und Zusammenarbeit zustande zu bringen. Dabei profitieren beide Seiten auch von der Schnelligkeit der Kontaktaufnahme. Im Durchschnitt kommt eine Vermittlung so innerhalb von 3-5 Monaten zustande.
Die Pressemeldung zur Studie findet ihr hier.
Eine weitere Grafik zu den Top-Fähigkeiten der Länder in Europa findet ihr außerdem bei LinkedIn. Deutschland ist hier vor allem im Projektmanagement und (Online) Marketing führend, weniger im IT-Bereich. Letzteres deckt sich wiederum mit den Studienergebnissen.
Wie ist euer Empfinden? Deckt die Studie ab, was sich in euren (Berufs-)Umfeld abspielt?
Wir freuen uns auf eure Kommentare.