Arbeitsrecht

Karriere und Schwangerschaft: Wie man beides erfolgreich meistert

Geschrieben von Nadine

Die Schwangerschaft ist für eine Frau die aufregendste und einschneidenste Zeit in ihrem Leben. Sie muss sich vielen Veränderungen und Herausforderungen stellen, die mit der Schwangerschaft einhergehen. Insbesondere ist das wichtig, wenn man während der Schwangerschaft arbeiten geht. In diesem Blogartikel geben wir dir Tipps, wie man die Schwangerschaft am Arbeitsplatz meistert, welche Rechte und Konsequenzen auf dich zukommen und welche rechtlichen Grundlagen es gibt.

Zudem bekomsmt du Antworten auf Fragen wie: Was darf mein Arbeitgeber von mir während meiner Schwangerschaft verlangen? Was sind meine Rechte, wozu darf und muss ich nein sagen?

Mutterschutz in Deutschland

Die erste gesetzliche Regelung in der Bundesrepublik zum Thema Mutterschutz wurde 1952 eingeführt. Später, im Mai 2017, wurden die Regelungen noch einmal überabreitet und erneut veröffentlicht. In Kraft traten die neuen Regelungen zum 01. Januar 2018. Neu hinzukam, dass die Mutterschutzregelungen auch bei Frauen in der Ausbildung, im Studium gelten und nicht nur für die Arbeitswelt. So ist geregelt, dass sie weiterhin ihrer Tätigkeit nachgehen können, aber ohne zu riskieren, die eigene Gesundheit oder die des Babys zu gefährden. Sie genießen in dieser Zeit einen besonderen Schutz.

1. Regelungen & Beschäftigungsverbote zum Mutterschutz

Das Mutterschutzgesetz (MuSchG) gibt vor, dass die Arbeitnehmerin in den letzten sechs Wochen vor der Entbindung von ihrem Arbeitgeber nicht beschäftigt werden darf, außer sie verlangt es ausdrücklich. Ebenso wie acht Wochen danach. Das nennt man die Mutterschutzfrist bzw. Mutterschaftsurlaub. Kommt es zu Mehrlingsgeburten, Fehlgeburten oder werden Behinderungen festgestellt, verlängert sich die Schutzfrist auf 12 Wochen nach der Geburt.

Die Mutterschutzfrist greift für Frauen im Berufsleben, ob Praktikum, Berufsausbildung, Studium oder regulärer Arbeit.Jedoch kann es auch schon vorher zu einem Beschäftigungsverbot kommen.

Es gibt zwei verschiedene Arten eines Beschäftigungsverbotes. Eines, welches von einem Arzt diagnostiziert wird, und eines, dass dein Arbeitgeber aussprechen kann. Bringt deine normale Tätigkeit dich und dein Ungeborenes in Gefahr, muss dein Arbeitgeber das untersagen. Das greift bei Arbeit mit schwerer körperlicher Belastung und bei der Arbeit mit z.B. Giftstoffen, übermäßiger Hitze, Kälte und Nässe. Aufgrund der mit diesen Berufen verbundenen Risiken, können Berufe wie Chemikerin, Gärtnerin, Bademeisterin und Arbeit in der Wäscherei nicht mehr sicher ausgeübt werden. Ein ärztliches Beschäftigungsverbot dagegen wird ausgesprochen, wenn deine alltäglichen Arbeiten sich negativ auf die Schwangerschaft auswirken können. Das ist für jede Schwangere unterschiedlich. Ohne ein Beschäftigungsverbot greifen trotzdem einige Regeln, um dich zu schützen.

Dazu gehört, dass Nachtarbeit sowie Sonn-und Feiertagsarbeit untersagt ist. Es sei den,n du sagt ausdrücklich, dass du das möchtest. Dafür musst du einen Arzt aufsuchen und  dir eine Bescheinigung ausstellen lassen, dass du dafür fit genug bist. Das Einverständnis dazu kannst du jedoch jederzeit wieder zurücknehmen.

Selbst wenn ein Kollege oder eine Kollegin mal ausfällt, mehr als 8,5 Stunden darfst du am Tag nicht mehr arbeiten – d.h. keine Überstunden mehr für dich.

Eine weitere Besonderheit des Mutterschutzes ist der besondere Kündigungsschutz. Dieser besagt, dass du ab dem Zeitpunkt deiner Schwangerschaft bis vier Monate nach der Geburt danach nicht gekündigt werden darfst.

2. Nichteinhaltung der Regelung

 

Ab dem Tag, an dem du deinem Arbeitgeber mitteilst, dass du schwanger bist, greifen bei dir alle Rechten und Pflichten des Mutterschutzes.

Was aber, wenn sich dein Arbeitgeber nicht an das Gesetz hält?

Nun, das kann ziemlich teuer für ihn enden… Je nach Schwere des Verstoßes muss der Arbeitgeber zwischen 2.500 € und 15.000 € dafür zahlen. Die Strafen bzw. Tatbestände reichen von Ordnungswidrigkeit bis hin zu einer Straftat. So kann es also auch dazu kommen, dass dein Arbeitgeber in schweren Fällen bis zu ein Jahr hinter Gittern sitzen muss. Entschieden wird nach bestimmten Faktoren, beispielsweise wie sehr wurden Mutter und Kind gefährdet? Wurde der Arbeitgeber deswegen schon einmal bestraft? Handelte der Arbeitgeber vorsätzlich oder fahrlässig, z.B. konnte oder wollte er einen wirtschaftlichen Vorteil daraus ziehen? Selbst wenn die Arbeitnehmerin darauf besteht, mehr oder schwerer zu arbeiten sowie Nachtschichten oder an Feiertagen zu arbeiten, muss der Arbeitgeber dies unterbinden. Zudem sollte die werdende Mutter abwägen, ob dies wirklich das richtige für das ungeborene Kind ist.

3. Arbeitsplatzgestaltung während der Schwangerschaft

Deine Kollegin raucht am Arbeitsplatz? Ab jetzt nicht mehr. Dein Arbeitgeber muss dafür sorgen, dass dein Arbeitsplatz frei von Nikotin ist – egal ob Zigaretten, E-Zigaretten, Shishas oder anderes.

Bessere Ergonomie am Arbeitsplatz ist das A und O während der Schwangerschaft. Diese kann durch extra dafür vorgesehene Büromöbel erreicht werden. Das ganztätige Sitzen kann einer Schwangeren besonders zusetzen. Daher ist es wichtig, immer mal kleine Pausen einzulegen, aufzustehen und sich zu bewegen. Diese beugen Rückenschmerzen nicht nur vor, sondern können auch helfen Wassereinlagerungen in den Beinen zu verhindern. Außerdem sind die kleinen Pausen ideal, um die Müdigkeit zu bekämpfen, unter der Schwangere häufig leiden.

Wichtig ist auch, dass du die Möglichkeit hast, regelmäßig deine Beine hochlegen zu können. Weiterhin kann auch Schwangerschaftsgymnastik kann am Arbeitsplatz ausgeführt werden.

Dein Arbeitgeber muss dir auch eine Liegemöglichkeit stellen, damit du deine Arbeit für einen Moment unterbrechen kannst, um dir eine Pause im Liegen zu genehmigen.

 

Fazit

 

Mutterschutz ist sehr wichtig für Mütter und Väter, um ihnen die benötigte Zeit zu geben, ihre neue Familiendynamik zu entwickeln. Man sollte sich über die Gesetze und Unterschiede im Klaren sein, um die besten Bedingungen zu erhalten. In Deutschland gibt es zum Glück Gesetze, die Mütter und Väter schützen, z.B. das Verbot, Schwangere zu entlassen oder zu benachteiligen und das Recht auf Freistellung von der Arbeit während des Mutterschutzes. Aber es gibt auch Unterschiede in den Branchen, die man beachten sollte. Frisch gebackene Eltern brauchen in den ersten Monaten nach der Geburt Zeit, um sich auf ihr Baby und ihre Gesundheit zu konzentrieren. Das Mutterschutzgesetz bietet dir Sicherheit vor Nachteilen am Arbeitsplatz und die Chance, eine starke Beziehung zu deinem Baby aufzubauen. Das Thema ist zu umfassend, um es in einem einzigen Blogartikel abzudecken.

Lies unseren Teil 2 zum Thema Mit Kindern im Job!

Anmerk. d. Autorin: Dieser Beitrag gibt die rechtliche Situation nur allgemein und verkürzt wieder. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzt die individuelle Beratung im konkreten Einzelfall nicht. Jegliche Haftung wird trotz sorgfältiger Bearbeitung ausgeschlossen.

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