(Neue) Arbeitswelt

Was macht eigentlich ein… IT-Consultant?

IT-Consultant_Laptop und Meeting
Geschrieben von Ramon

Bei „IT-Consulting“ denkt ihr erstmal an Hotelbars und Bonusmeilen bei Eurowings? An gestresste Typen im Anzug, die in der Bahn noch schnell einen Status-Call abhalten, während sie zum nächsten Kick-off-Meeting eilen? Dass die Arbeit eines IT-Beraters auch anders aussehen kann, zeigt dieser Artikel aus unserer Reihe „Was macht eigentlich ein…?“.

Warum IT-Consulting?

Wenn man es herunterbricht, ist ein IT-Berater zunächst mal Unternehmensberater mit dem Schwerpunkt auf IT-Systeme. Also jemand, der Kundenprojekte begleitet, indem er Geschäftsprozesse unter technischen Gesichtspunkten analysiert, bewertet und Lösungen zur Optimierung dieser Prozesse entwickelt. IT-Consultants sind gewissermaßen die Schnittstelle zwischen IT, BWL und Personalmanagement. Im Unterschied zum klassischen Business Consultant sollte ein IT-Berater jedoch nicht nur die Prozesse im Unternehmen kennen, sondern muss auch selbst Hand am Code anlegen können.

Das Berufsbild ist sozusagen mit der Entwicklung der Computer- und Informationstechnik mitgewachsen, inzwischen meldet fast jedes größere Unternehmen Bedarf bei der Beratung ihrer IT-Systeme an. Führt eine Firma etwa ein neues System für das Personalmanagement oder die Buchhaltung ein, übernimmt das meist ein externer Anbieter. So betreuen IT-Consultants häufig ein breites Portfolio an Projekten, vom internationalen Automobilkonzern bis zum regionalen Finanzdienstleister. Die aus Stellenanzeigen bekannte „Reisebereitschaft“ gehört quasi zum Klischee des IT-Consultants, denn häufig wird vom Kunden eine Präsenz vor Ort verlangt.

Der Job eines IT-Beraters

Ebenso vielfältig wie die Kunden sind die Aufgaben und Spezialisierungsmöglichkeiten für IT-Berater. Einige konzentrieren sich auf bestimmte Anwendungen und Systeme, wie z.B. als Salesforce Consultant oder SAP-Berater. Andere übernehmen bestimmte Abschnitte im Projektablauf, etwa das Requirements Engineering, die IT-Strategieberatung oder auch vertriebliche Aufgaben.

Im Alltag gehen IT-Consultants nicht nur die Anforderungen mit dem Kunden durch, sondern unterstützen auch Entwickler bei der Konfiguration von maßgeschneiderten IT-Lösungen, bereiten Testverfahren und Anwenderschulungen vor. Sie entwickeln selbst neue Umsetzungsstrategien für B2B-/ B2C-Projekte. Diese dauern oftmals nur ein paar Monate, manchmal können sie aber auch mehrere Jahre gehen.

Doch wie sieht der Job eines IT-Consultants nun ganz konkret aus? Wir haben unser IT-Consulting-Team bei der TowerConsult befragt, was sie an ihrer Arbeit schätzen. „Ich habe das Gefühl, dass das Geschäft etwas lockerer geworden ist, dass das ‚IT‘ in IT-Consulting Barrieren abbaut. Wir sind keine Business-Analysten, müssen im Büro nicht in Anzug und Kostüm erscheinen. Und es ist aufregend, den Kunden bei der Entwicklung von anspruchsvollen IT-Lösungen zu begleiten“, meint Linda.

Voraussetzung dafür ist eine effiziente Koordination der eigenen Aufgaben: Neben regelmäßigen Status-Calls ist vor allem eine gute Priorisierung erforderlich, damit im Projektgeschäft nichts untergeht. Das soll aber nicht heißen, dass es keinen Raum für kreative Aspekte gibt: „Ich schätze vor allem, dass ich mich selbst in die verschiedenen Aufgaben hineindenken kann“, erzählt Julia, „und mir auch mal Zeit für die Programmierung nehmen kann.“

Dienstreisen stünden dagegen nur selten auf der Tagesordnung, gehören aber definitiv zum Geschäft dazu. Aber: Die zunehmende Verbreitung cloud-basierter Service-Modelle (SaaS, PaaS, IaaS) ermöglicht es inzwischen, einen Großteil der Arbeit „remote“ zu erledigen. Das heißt, eine wachsende Zahl von „Inhouse“-Consultants kann die Arbeit vom Firmensitz ausüben. Für externe Consultants wie uns bedeutet das, dass das Team nicht jede Woche zum Kunden nach Berlin jettet. Stattdessen kann es seine To-dos in Ruhe im Jenaer IT-Paradies erledigen – das spart nicht zuletzt Zeit für die projektrelevanten Aufgaben. Und ermöglicht darüber hinaus ein Leben neben der Arbeit.

 

Was sollte ein IT-Consultant mitbringen?

Neben den offensichtlichen, technischen Skills (wie die Beherrschung einschlägiger Programmiersprachen, Datenbanken-Wissen) und einem Hang zum analytischen Denken sind Erfahrungen mit agilen Arbeitsmethoden wie SCRUM von großem Vorteil. Als IT-Berater ist es zudem ratsam, sich ein „T-shaped Profile“ zuzulegen: Also sowohl generelles Wissen über Business Cases, Projektmanagement oder etwa objektorientierte Programmiersprachen zu haben. Aber auch „Tiefenwissen“ in einem bestimmten Bereich etwa Experte für „Lightning Migration“ in Salesforce zu sein, kann entscheidend sein.

Durch die Arbeit mit (und oftmals auch beim) Kunden sind IT-Consultants in erster Linie aber auch Dienstleister. Ein souveräner Umgang mit dem Kunden und sicheres Auftreten sollten ebenso dazugehören wie Teamfähigkeit. Denn in den zahlreichen Projekten arbeitet man meist mit einem kleinen Team des Kunden zusammen (im SCRUM der Product Owner) und hat daneben womöglich selbst ein Entwicklerteam, das man betreut und dem man die Umsetzungsprioritäten vermitteln können muss.

Einstellungskriterium ist für viele IT-Beratungsagenturen ein abgeschlossenes Studium in (Wirtschafts-)Informatik, alternativ könne man sich auch als ausgebildeter Fachinformatiker bewerben. Wir sehen das etwas anders und sind der Meinung, das im IT-Consulting vielmehr Persönlichkeiten gefragt sind, die komplexe API-Abfragen ebenso klar erklären können wie den Weg zum nächsten Bahnhof. Deshalb sind bei uns auch Quereinsteiger gern gesehen, die über ein Praktikum oder Traineeprogramm schnell die nötigen Erfahrungen sammeln können. Zu den technologischen Herausforderungen muss sich jeder Mitarbeiter ohnehin ständig weiterbilden.

Wenn wir euer Interesse an diesem abwechslungsreichen Beruf geweckt haben, dann bewerbt euch bei uns als IT-Consultant.

Über den Autor

Ramon

Ramon hat in Jena, Magdeburg und Maputo (Mosambik) studiert und kam Anfang 2018 über ein Praktikum zum IT-Consulting-Team. Mit seinem bildungswissenschaftlichen Hintergrund unterstützte er u.a. die Aus- und Weiterbildung des IT-Teams.