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Jobwechsel: Gehen oder bleiben?

Jobwechsel_Kreidemännchen geht Treppe hoch und fragt sich whats next
Geschrieben von Marie

Ein Jobwechsel ist immer eine Zäsur im Leben. Doch manchmal sind wir uns vielleicht gar nicht so sicher? Sollten wir den Job wechseln – sollten wir bleiben? Ich habe für euch in diesem Blogbeitrag 8 gute Gründe gesammelt, die auf einen Jobwechsel hindeuten und euch bei eurer Entscheidungsfindung helfen sollen. Außerdem zeige ich euch weitere Möglichkeiten oder Kompromisslösungen, die euch neben dem Jobwechsel bleiben.

Gründe

Jeder Mensch ist anders und hat unterschiedliche Prioritäten, wenn es um den eigenen Job geht. Bezüglich des Jobwechsels fallen für den einen daher andere Faktoren ins Gewicht, als für den anderen.  Bei manchen Arbeitnehmern führt auch eine Kombination von Störfaktoren dazu, über einen Jobwechsel nachzudenken. Welche das sein können, habe ich hier mal für euch zusammengefasst:

Keine Entwicklungsmöglichkeiten

Ihr opfert euch seit Jahren für euren Arbeitgeber auf, werdet aber bei Beförderungen nicht bedacht, bewusst umgangen und tretet auf der Stelle? Vielleicht ist euer Unternehmen auch durch flache Hierarchien so strukturiert, dass ihr gar nicht aufsteigen oder mehr Verantwortung übernehmen könnt? Hier müsst ihr euch die Frage stellen, inwieweit euch das stört und wie lang ihr das durchhaltet.

Der Sinn eurer Arbeit fehlt?

Wenn ihr ein Mensch seid, für den die Sinnhaftigkeit eurer Arbeit an erster Stelle steht, dann steigt verständlicherweise eure Wechselmotivation, wenn eben diese abhandenkommt. Dann solltet ihr schnellstmöglich reagieren. Ansonsten fällt es euch zunehmend schwerer euch zu motivieren, sobald ihr das Gefühl habt, dass ihr keinen wichtigen Beitrag (mehr) leistet.

Zu geringe finanzielle Wertschätzung

Beine von Geschäftsmännern

Quelle: Gratisography / pexels.com

Wenn ihr freiwillig und gern mehr Aufgaben übernehmt, als in eurem Verantwortungsbereich liegen und ihr auch mal länger bleibt, wenn es das Arbeitspensum erfordert, sollte das vom Arbeitgeber auch entsprechend wertgeschätzt werden, bspw. in Form einer Gehaltserhöhung. Denn niemand verkauft sich gern unter Wert. Alternativ zu einer Gehaltserhöhung gibt es auch Zusatzleistungen wie Essens- / Tankgutscheine oder finanzielle Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Das unterscheidet sich aber von Unternehmen zu Unternehmen.

Burnout/ Boreout

Wie der Name schon vermuten lässt, ist hier die stressbedingte Überforderung bzw. Unterforderung im Job gemeint. Natürlich ist klar, dass es im Arbeitsleben mal zu Stressphasen oder Phasen von totaler Flaute kommen kann. Das sollte aber nicht zur Normalität werden! Auf Dauer kann das dich als Arbeitnehmer gesundheitlich stark belasten.
Letztendlich solltet ihr auf euer eigenes Körpergefühl hören. Fühlt ihr euch der Sache (noch) gewachsen? Könnt ihr die Arbeitslast phasenweise aushalten? Wenn nicht, solltet ihr die notwendigen Konsequenzen ziehen.

Fragwürdige Unternehmensführung

Im Arbeitsleben kann es immer wieder dazu kommen, dass man mit den Entscheidungen der Vorgesetzten oder des Managements nicht einverstanden ist. Schließlich haben unterschiedliche Interessensgruppen auch unterschiedliche Motive und Hintergründe.
Sobald der Unternehmenskurs eine fragwürdige Wendung nimmt, die ihr mit euren Prinzipien nicht mehr vereinbaren könnt, solltet ihr euch fragen, ob ihr eure berufliche Zukunft noch bei diesem Arbeitgeber seht. Beispiele können die Entlassung  von Leistungsträgern wegen Nichtigkeiten sein oder das Ignorieren von Kundenproblemen.

Fehlende Anerkennung von Vorgesetzten

Wenn eure Vorgesetzten, anstatt euren Einsatz wertzuschätzen und eure Entscheidungen zu unterstützen, diese regelmäßig anzweifeln und infrage stellen, solltet ihr dringend das Gespräch suchen. Auch unrealistische Erwartungen oder falsche bzw. fehlende Kommunikation können zu Unzufriedenheit führen – auf beiden Seiten. Nicht jede Entscheidung ist immer richtig und mitunter passieren Fehler, aber letztendlich lernt man aus solchen Erfahrungen und das sollte euch ebenso wie euren Vorgesetzten klar sein.

 

Unangenehmes Team

Doch nicht nur die Akzeptanz des Vorgesetzten ist wichtig, auch die Teamdynamik. Mit euren Kollegen verbringt ihr einen Großteil eures Tages. Wenn Mobbing und Intrigen an der Tagesordnung sind, kann der Arbeitstag zum Albtraum werden und im schlimmsten Fall schließlich krank machen. Um das zu verhindern, solltet ihr rechtzeitig reagieren, denn niemand fühlt sich gern ausgegrenzt.

Familiäre Gründe

In manchen Fällen muss man den alten Job auch wegen familiärer Gründe aufgeben. Da kann es sein, dass der Partner einen Job in einer anderen Stadt annimmt. Man kann in solch einem Fall überlegen, ob pendeln eine Alternative ist oder ob es mehr Sinn ergibt, dem Partner in die neue Stadt zu folgen. Vielleicht nimmt auch die Pflege und Betreuung eines Familienangehörigen so viel Zeit in Anspruch, dass für den momentanen Job keine Zeit bleibt. Natürlich können auch Dinge wie Unfälle, Trauerfälle und Krankheiten dazu führen, dass man sich für einen Jobwechsel entscheidet bzw. entscheiden muss.

Alternativen zum Jobwechsel

Doch bevor ihr bereits innerlich kündigt, würde ich jedem empfehlen erst das Gespräch mit dem Chef und/ oder Vorgesetzten zu suchen um sachlich eure Lage, eventuelle Zweifel und gegebenenfalls schon Lösungen oder Alternativen anzusprechen. Denn häufig ist den Vorgesetzten euer Frust gar nicht bewusst. Lösungen mit denen beide Parteien zufrieden sind, können nur gemeinsam gefunden werden.

Neben den Möglichkeiten im Job zu bleiben oder zu wechseln gibt es auch Alternativen. Diese sind natürlich auch immer von den Gründen abhängig, die euch in eurem momentanen Arbeitsumfeld stören:

Sabbatical

Auszeit_Frau schaut sich Sonnenuntergang an

Quelle: Ildigo / pixabay.com

Falls ihr einfach mal eine Auszeit braucht, aufgrund von Burnout / Boreout oder ihr den Sinn in eurer Arbeit vermisst, könnt ihr eine größere Pause einlegen z.B. in Form eines Sabbaticals. In den meisten Fällen hilft eine solche Auszeit auch sich bewusst zu werden, was man will oder was man eben nicht will. Vielleicht zieht ihr am Ende sogar einen Berufs- oder Branchenwechsel in Betracht.

Weiterbildung

Wenn euch die fehlenden Weiterentwicklungsmöglichkeiten stören, ihr euch unterfordert fühlt oder den Sinn in eurer Arbeit vermisst, ist es vielleicht Zeit euch weiterzubilden. Dies kann kurzfristig in Form von Seminaren oder langfristig im Rahmen eines, vielleicht sogar berufsbegleitenden Studiums geschehen.

Versetzung

Eine Alternative die sowohl bei Stillstand, Unterforderung und auch bei Unstimmigkeiten mit dem Team bzw. Vorgesetzten Anklang findet, ist eine Versetzung. Es gibt besonders bei größeren Unternehmen die Möglichkeit an einen anderen Standort oder in ein anderes Team versetzt zu werden. Die internen Unternehmensprozesse bleiben gleich, aber mitunter können sich das Arbeitsklima und die Aufgabenbereiche stark unterscheiden. Gleichzeitig bleibt ihr eurem Arbeitgeber erhalten.

Anpassung der Arbeitszeit

Natürlich gibt es auch immer Lebensumstände, wo der Arbeitgeber wenig Unterstützung anbieten kann. Wenn man durch familiäre Gründe den Wohnort wechselt oder Angehörige pflegen muss, dann sind meist auch die Möglichkeiten des Arbeitgebers begrenzt. In seltenen Fällen kann hier die Homeoffice-Option eine Alternative sein oder die Reduzierung der Arbeitsstunden.

Letztendlich lohnt sich aber auch in dieser Situation ein klärendes Gespräch, um alle Optionen zu besprechen und auch im Falle einer Trennung wenigstens im Guten und auf Augenhöhe auseinanderzugehen.

Fazit

Die Entscheidung ob ihr den Job behalten oder wechseln solltet, kann euch niemand abnehmen. Meist ist es eine subjektive Wahrnehmung, die aus einem oder mehreren Störfaktoren besteht. Diese können von fehlenden Weiterentwicklungsmöglichkeiten, über mangelnde Wertschätzung bis hin zu Problemen mit Kollegen oder Vorgesetzten reichen oder ganz im privaten, familiären Umfeld liegen. Bevor ihr aber die Kündigung einreicht, solltet ihr immer zuerst das Gespräch mit euren Vorgesetzten suchen, um Probleme und Zweifel gemeinsam zu besprechen. Vielleicht können in diesem Gespräch auch Alternativlösungen gefunden werden, wie eine berufliche Auszeit, Weiterbildungen, die Versetzung oder eine Reduzierung der Arbeitszeit.
Wie auch immer ihr euch entscheidet, am Ende solltet ihr mit eurer Entscheidung zufrieden sein.

Über den Autor

Marie

Marie war seit 2016 im Team und kümmert sich um alle Themen, die für das Personalmarketing von Interesse sind. Im Blog stellt sie u.a. die neusten Trends aus Marketing und HR vor.