Man kennt sie aus Serien, diese legendären Work Besties, die zusammen durch dick und dünn gehen, die sich jeden Montagmorgen mit einem High-Five begrüßen und deren Kaffeeklatsch epische Ausmaße annimmt.
Ja, die Rede ist von den besten Freunden im Büro, den unzertrennlichen Arbeitskollegen, die zusammen nicht nur die Kaffeemaschine leertrinken, sondern auch den ein oder anderen After-Work-Cocktail vernichten.
Aber mal ehrlich: Ist diese rosarote Work-Bestie-Welt wirklich so harmonisch, wie sie in „Scrubs“ oder „Suits“ dargestellt wird? Denn mal ehrlich: Kann man mit der Work Bestie wirklich hemmungslos über den Chef lästern, ohne dass es am nächsten Tag zum Donnerwetter kommt? Was passiert, wenn einer die heiß ersehnte Beförderung bekommt und der andere leer ausgeht? Entwickelt sich da nicht schnell ein bitterer Beigeschmack zum Latte Macchiato? Und wer rettet einen eigentlich, wenn die Work Bestie plötzlich zum Erzfeind mutiert und die Büro-Harmonie im Eimer ist?
Vorteile von Work Besties
Fangen wir erst mal mit den positiven Aspekten an: Work Besties bringen nämlich jede Menge Vorteile mit sich! Wer mit seinen Kollegen auf einer Wellenlänge ist, erlebt den Arbeitsalltag gleich viel entspannter. Die Stimmung im Büro ist besser, man hat mehr Spaß an der Arbeit und freut sich morgens ins Büro zu gehen. Man teilt gemeinsame Interessen, kann sich über die neuesten Serien austauschen oder zusammen über lustige Bürosituationen lachen. Das lockert die Atmosphäre auf und stärkt das Gemeinschaftsgefühl.
Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber wenn ich weiß, dass meine Work Bestie da ist, komme ich noch viel lieber auf Arbeit.
Aber nicht nur das: Freundschaften am Arbeitsplatz können auch die Motivation und den Teamgeist pushen! Man verfolgt gemeinsame Ziele, unterstützt sich gegenseitig und feiert Erfolge zusammen. Und seien wir mal ehrlich: Mit wem lässt sich die Mittagspause schon besser verbringen als mit der Work Bestie? Man kann sich über den Job austauschen, sich gegenseitig motivieren oder einfach mal gemeinsam abschalten und den Kopf frei bekommen.
Das Ganze hat sogar einen positiven Effekt auf die Produktivität! Denn wer sich gut versteht, kommuniziert auch besser und kann effizienter zusammenarbeiten. Man kennt die Stärken und Schwächen des anderen, teilt sein Wissen und findet schneller Lösungen. Und wenn der Job mal wieder stressig wird, ist es Gold wert, eine Vertrauensperson im Büro zu haben, die einem den Rücken stärkt und bei einem schlechten Tag ein offenes Ohr hat. Man kann sich gegenseitig aufbauen, trösten und neue Energie tanken.
Kurzum: Work Besties machen den Job einfach schöner! Sie sorgen für gute Laune, fördern die Zusammenarbeit und helfen dabei, auch stressige Zeiten zu meistern.
Potenzielle Probleme von engen Freundschaften im Büro
Da wäre zum Beispiel das Thema Vertraulichkeit. Manchmal werden im Büro Dinge besprochen, die nicht für jedes Ohr bestimmt sind. Wenn die Grenzen zwischen Kollegen und Kumpels verschwimmen, kann es passieren, dass Betriebsgeheimnisse ausgeplaudert werden oder der harmlose Tratsch im Büro plötzlich zum ausgewachsenen Drama eskaliert.
Auch Bevorzugung und Ungleichbehandlung können zum Problem werden. Wenn der Chef gleichzeitig der beste Freund ist, entstehen schnell Verdachtsmomente: Bekommt die Work Bestie einen Sonderurlaub, weil sie wirklich krank ist oder weil sie mit dem Chef am Wochenende zum Wandern verabredet ist?
Apropos unangenehme Situationen: Konfliktvermeidung ist ein weiteres Risiko. Wenn die Work Bestie Mist baut, fällt es oft schwer, Kritik zu üben. Man will ja schließlich die Freundschaft nicht aufs Spiel setzen. Das kann auf Dauer zu Frust und angespannten Verhältnissen führen.
Und dann ist da noch die Gefahr der Cliquenbildung. Wenn sich im Büro Grüppchen bilden, fühlen sich andere Kollegen schnell ausgeschlossen. Das kann das gesamte Teamklima vergiften und zu Spannungen führen.
Zu guter Letzt kann es schwierig sein, Berufliches und Privates zu trennen, wenn die Work Bestie gleichzeitig der beste Freund ist. Man ist ständig erreichbar, teilt alle Sorgen und Probleme miteinander und läuft Gefahr, sich emotional zu verstricken. Das kann ganz schön anstrengend sein und die Work-Life-Balance durcheinanderbringen.
Aber wie funktioniert es nun?
Keine Panik! Bevor ihr jetzt eure Work Besties verstoßt und euch in Einzelbüros verbarrikadiert, kommt hier die Entwarnung: Freundschaften im Büro müssen nicht im Desaster enden! Mit ein paar einfachen Tipps könnt ihr die Vorteile genießen, ohne in die typischen Fallen zu tappen:
- Grenzen ziehen: So schwer es manchmal fällt: Im Job ist es wichtig, zwischen Freundschaft und Arbeitsbeziehung zu unterscheiden. Klar, man kann auch mal zusammen lachen und über private Dinge quatschen. Aber wenn es um wichtige Entscheidungen oder Konflikte geht, sollte man professionelle Distanz wahren.
- Professionell bleiben: Auch wenn man sich privat super versteht, im Job sollte man sich konsequent wie ein Kollege verhalten. Das bedeutet: Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Respekt – auch gegenüber der Work Bestie.
- Offen und ehrlich kommunizieren: Sowohl mit der Work Bestie als auch mit den anderen Kollegen und Vorgesetzten. Wenn es Probleme gibt, sollte man diese direkt und konstruktiv ansprechen, anstatt sie unter den Teppich zu kehren.
- Konflikte nicht scheuen: Auch in den besten Freundschaften kann es mal Krach geben. Wichtig ist, dass man Konflikte offen anspricht und gemeinsam nach einer Lösung sucht.
- Im Zweifel Distanz wahren: Gerade bei Konflikten oder Beförderungen ist es ratsam, auf professionelle Distanz zu achten. Das verhindert Missverständnisse und schützt die Freundschaft.
Was aber tun, wenn du gar keine so innige Beziehung zu deinem Chef oder anderen Arbeitskollegen aufbauen möchtest, sie dir aber eine Anfrage auf Social Media schicken?
Freundschaft im Job: ohne Drama!
Freundschaften im Büro können den Arbeitsalltag bereichern, die Motivation steigern und den Teamgeist fördern. Doch die enge Vermischung von Beruflichem und Privatem birgt auch Risiken. Vertraulichkeit, Bevorzugung, Konfliktvermeidung und Cliquenbildung sind nur einige der Herausforderungen, die sich aus engen Freundschaften im Büro ergeben können.
Um die Vorteile von Work Besties zu genießen, ohne in die typischen Fallen zu tappen, ist es wichtig, klare Grenzen zu ziehen, professionell zu bleiben und offen zu kommunizieren. Konflikte sollten nicht gescheut, sondern konstruktiv angesprochen werden. In bestimmten Situationen, wie z.B. bei Beförderungen oder Konflikten, ist es ratsam, bewusst Distanz zu wahren, um die Freundschaft und das Arbeitsklima zu schützen.
Letztendlich liegt es an jedem selbst, die richtige Balance zwischen Freundschaft und Professionalität im Büro zu finden. Mit gegenseitigem Respekt, Offenheit und klaren Grenzen können Work Besties den Arbeitsalltag bereichern, ohne die berufliche Zusammenarbeit zu gefährden.