(Neue) Arbeitswelt

Welchen Wert hat ein abgeschlossenes Fernstudium?

Quelle: Sebastian Bernhard/pixelio.de
Geschrieben von Gastautor

Neben der Arbeit ein Fernstudium zu absolvieren und sich dadurch besser zu qualifizieren ist doch genial. Laut einem Bericht der Onlineausgabe der Süddeutschen Zeitung opferten im Jahr 2008 allein 70.000 Menschen ihre Freizeit für ein Fernstudium oder berufsbegleitendes Abendstudium. Grund genug für mich, mal über die Wertigkeit eines Abschlusses an einer Fernhochschule per Fernstudium oder Abendstudium zu diskutieren.

Im Netz scheint es die Meinung, welche Wertigkeit ein erfolgreich abgeschlossenes Fernstudium oder berufsbegleitendes Abendstudium hat, doch sehr geteilt zu sein. Die einen sagen: Ein Abschluss eines Fernstudiums an einer Fernhochschule wäre weniger wert, als ein Abschluss an einer Präsenzhochschule. Als Gründe werden hierfür aufgeführt, dass die praktischen Erfahrungen die in einem Fernstudium gesammelt werden, weniger relevant für Arbeitgeber wären als in einem, etwa berufsbegleitenden, Präsenzstudium. Außerdem wird häufig argumentiert, dass die abgehandelten Inhalte in einem Fernstudium oder Abendstudium weniger in die Tiefe gehen würden, als in einem Präsenzstudium.

Die anderen sind allerdings der Meinung, dass, wer ein solches (berufsbegleitendes) Fernstudium – mit einem der nützlichen Fernstudiengänge – neben der Arbeit erfolgreich meistert, seine hohe Belastungsfähigkeit unter Beweis gesetzt hat und deshalb besonders interessant für den Arbeitsmarkt ist. Denn somit hätten die Unternehmen die Garantie, dass die Absolventen in der Lage sind über einen größeren Zeitraum hinweg Leistung zu bringen, haben sie es durch Fernkurse entsprechend unter Beweis gestellt. Zudem würden solche Absolventen von einem Fernstudium oder Abendstudium den unbedingten Willen zur Weiterqualifizierung mitbringen, welcher in einer sich ständig änderten Arbeitswelt unerlässlich ist. Und auch der Loyalitätsgedanke sollte nicht vergessen werden: Wenn das Unternehmen die Ausbildungskosten von Fernstudiengängen übernimmt, ist der Mitarbeiter nicht selten für einen längeren Zeitraum an das Unternehmen gebunden, so dass ein Arbeitgeberwechsel häufig mit unattraktiven Rückzahlungsklauseln verbunden ist.

Ich bin der Meinung, dass jemand, der 40 Stunden die Woche arbeitet und zusätzlich noch 15 bis 20 Stunden für das Fernstudium oder berufsbegleitende Abendstudium schuften muss, hohen Respekt verdient hat. Zudem vertrete ich die Ansicht, dass es ausgezeichnete Absolventen von Fernstudiengängen von beiden Formen des Studiums gibt. Natürlich bleibt die Frage, wie beanspruchbar jemand ist, der schon 5 oder mehr Jahre einer solchen Doppelbelastung aus Arbeit und Fernstudium ausgesetzt war. Was denkt Ihr dazu?

Mehr zum Thema Studium findet ihr auf unserem Blog, etwa in interessanten Artikeln wie Studium beendet – Was nun?, über ein E-Commerce-Studiengang an der FH Jena oder wie ihr am besten den Abbruch eures Studiums im Vorstellungsgespräch erklärt.

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